Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
drmoeller_neuss Am: 07.01.2018 22:37:56 Gelesen: 197992# 276@  
Meines Erachtens lässt die Prüfordnung hier keinen Spielraum und ist eindeutig formuliert:

Ich zitiere aus der Prüfordnung des BPP:

7.2. Echte, aber falsch entwertete Prüfgegenstände (Stempelfälschungen und Stempelverfälschungen) erhalten den Vermerk "Stempel falsch" und das dazu quergestellte Prüfzeichen, und zwar Marken in der Mitte der Rückseite und Briefstücke sowie Ganzstücke zusätzlich vorderseitig neben der Marke bzw. dem Wertstempel oder Stempel.

Auf der BPP-Webseite findet sich dann folgende Erläuterung:

Falsch sind alle Entwertungen, die mit echten, aber nachweisbar rückdatierten Poststempeln von unbefugter Seite vorgenommen wurden (sog. "missbräuchliche Verwendung") und in der Regel auch Entwertungen, die mit echten Poststempeln außerhalb der Postgültigkeit vorgenommen wurden.

Man kann sich schon fragen, warum die Prüfordnung hier nicht konsquent angewendet wird. Oder muss auf das zahlreiche Material im Markt und auf die Anbieter Rücksicht genommen werden?

Und damit zu Wolfgang Lang zurück: Wie der Sammler damit umgeht, ist eine andere Frage und die hat nicht der Prüfer zu entscheiden. Die "Potschta"-Marke und die Umstände, wie diese Entwertungen zustande gekommen sind, haben einen äusserst interessanten politisch-historischen Hintergrund. Ich halte diese Marke für absolut sammelwürdig. Der Stempel auf der Marke wird dadurch aber nicht echter.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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