Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
Magdeburger Am: 13.01.2018 15:54:08 Gelesen: 141651# 180@  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein Beleg, wo man lange suchen muß:



Portobrief vom 31.07.1858 aus Elberfeld (Preussen) nach Nesselwang (Bayern) für ein Paket von 14 Pfund 29 Loth mit einem Wert von 170 Thaler.

Es gilt für diesen Beleg der 2. Nachtrag zu revidierten Postvertrag gültig ab 01.07.1858, also vom 1. Monat der Gültigkeit. Neu war insbesondere, dass nun die Grenztaxierung entfiel und die Gesamtentfernung von 4 zu 4 Meilen bestimmt wurde. Daraus folgt, dass für die Berechnung folgendes gilt:

1. Das Gewichtsporto
2. Das Wertporto

Die Entfernung beträgt knapp 63 Meilen. Siegelseitig wurde dies auch durch die Angabe P(rogressionssufe) 16 notiert. Die Gewichtsstaxe wird wie gehabt berechnet:

7/12 Kreuzer * 15 Pfund * 16. Entfernungsprogression = 140 Kreuzer

Die Werttaxe betrug für die ersten 80 Thaler 3 Sgr. und für je weiteren 80 Thaler oder Teilen davon ebenfalls 3 Sgr. Danach ergibt bei 170 Thaler 9 Sgr. Werttaxe = 31,5 Kreuzer aufzurunden auf 32 Kreuzer

Die Summe aus Gewichttaxe + Werttaxe ergibt das Porto, also 140 Kreuzer + 32 Kreuzer = 172 Kreuzer = 2 Gulden 52 Kreuzer. Die Differenz von 3 Kreuzer war der Botenlohn bei der Zustellung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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