Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
drmoeller_neuss Am: 17.01.2018 20:01:28 Gelesen: 190654# 323@  
Ich denke, Markus gebührt an dieser Stelle Dank, dass er auch etwas dunklere Kapitel der Philatelie aufklärt. Damit macht man sich bekanntlich nicht nur Freunde.

Man sollte aber nicht nur den BPP ins schlechte Licht rücken. Warum akzeptiert der Briefmarkenhandel nicht die Fakten? Wo ist die einheitliche Linie des APHV? Gibt es eine Stellungsnahme des APHV zu dieser Potschta-Marke? Warum müssen die Prüfer erst in die Zwickmühle geraten, "wohlwollende" Atteste ausstellen zu müssen?

Der APHV-Ehrenkodex ist hier eindeutig:

2. APHV-Mitglieder verpflichten sich, in der Werbung keine wissentlich falschen bzw. irreführenden Angaben zu machen.

APHV-Mitglieder werden nicht wissentlich eine Fälschung als echt [...] anbieten.


Der BPP ist nun mal vom Briefmarkenhandel abhängig. Das kann man als wirtschaftliche Notwendigkeit sehen, ohne die es das Prüfwesen in der jetzigen Form niemals geben würde, oder als Konstruktionsfehler.

Mir stellt sich auch eine andere Frage: Warum sind die Fakten in der DDR solange unter Verschluss geblieben? Schliesslich kann man diese Potschta-Affäre gut als "kapitalistische Spekulation" verkaufen, die in der "sozialistischen Philatelie" nicht zu suchen hat. Die Protagonisten sind ja auch nach DDR-Recht verurteilt worden. Oder haben da Kreise um die KoKo noch fleissig am Export dieser Potschta-Marken und Belege verdient und bitter benötigte Devisen für die DDR erwirtschaftet?
 
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