Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 20.01.2018 10:41:28 Gelesen: 296665# 241@  
Liebe Freunde,

die Interpretation des folgenden Briefes steht auf tönernen Füßen und wer sie aushärten lassen kann, ist gerne gesehen.



Die Anschrift lautet:

An Den k. General der Infanterie, Gesandten am preußischen Hofe pp Joseph Grafen von Rechberg
Mindelheim

Zustellgeld 4 Xr

Mandatar ad insunandum
Adv(ocat) Herele dahier

Der Brief wurde in Augsburg am 23.12.1824 unfrei aufgegeben und eine Portofreiheit schien nicht vorgelegen zu haben (beim Empfänger). Man taxierte ihn mit 6 Kr. Porto, welches man in Mindelheim abstich, um es mit einem Kreuzer Botenlohn auf 7 Kr. zu erhöhen.

Der Vermerk "Zustellgeld 4 Kreuzer" scheint mit aber in der selben Tinte und Schrift vorgenommen worden zu sein, wie die ganze Adresse auch. Ich vermute nun, dass die Post 6 Kr., der Bote 1 Kr. und eine gesonderte Zustellung weitere 4 Kr. gekostet haben müsste, wüsste aber doch gerne, wie das physisch vor sich gegangen sein sollte, weil sich eigentlich der Botenlohn von 1 Kr. nicht so gut mit einer Insinuationsgebühr von 4 Kr. verträgt, oder liege ich hier falsch?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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