Thema: Tschechoslowakei Luftpost 1919 bis 1938
Detlev0405 Am: 23.01.2018 19:08:50 Gelesen: 181915# 17@  
Auch wenn ich in meinem letzten Beitrag das Objekt von Zdenìk Hrnèíø als mein Vorbild bezeichnet habe, möchte ich keine Missverständnisse aufkommen lassen. Ich beschäftige mich vorwiegend mit Bedarfspost, ergänzt durch einige Erstflug Belege. Die ersten Beleg wie sie auch Rudi und Wolfgang hier vorgestellt haben, sind so rar und in festen Händen, das es sich nicht lohnt, einen Gedanken an solche Belege zu verschwenden. Zeppelinzuleitungen sowie "Durchrutscher" bei den Katapultflügen fallen auch darunter und sind zudem sündhaft teuer.

Dabei gibt es auch später vieles interessantes zu entdecken und dem versuche ich mich zu verschreiben.

Das ist ein Brief, der mir Rätsel aufgibt. Die Strecke Karlsbad – Chemnitz wurde mit der Eröffnung der Fluglinie Marienbad – Karlsbad – Chemnitz - (Halle/Leipzig) am 01.06.1932 in Betrieb genommen (sowohl Mahr als auch Horka).



Dieser Beleg datiert genau ein Jahr vorher. Horka gibt darüber keine Auskunft, sowohl Mahr als auch Horka datieren den Erstflug auf der Strecke Karlsbad – Marienbad – Prag auf den 15.05.1931 als ersten Flug vom Flugplatz Karlsbad. Im Michel Flugpost Spezial Katalog stoße ich bei meinen Nachforschungen unter der Nummer 31.27 auf eine Flugverbindung der CSL (neben der CSA – staatliche Luftfahrtgesellschaft) als private Luftfahrtgesellschaft auf die Verbindung Halle/Leipzig – Marienbad – Karlsbad, wobei hier nur Belege gelistet werden zwischen Halle/Leipzig und Karlsbad sowie retour gingen. Nachstehender Beleg dokumentiert diese Verbindung. Aufgegeben in Halle/Leipzig am 01.06.1931 14-15 Uhr erreicht er Karlsbad am gleichen Tag gegen 21 Uhr.



Sehe ich mir den Ausgangsbeleg an, stelle ich als Aufgabezeit 8 Uhr fest. Somit würde der Beleg die Eröffnung der Linie dokumentieren. Stellt sich die Frage, ob es eine Zwischenlandung in Chemnitz auf der Strecke Karlsbad – Halle/Leipzig gab und Post abgefertigt wurde. Technisch war zu dieser Zeit im Jahre 1931 eine Zwischenlandung nicht notwendig.Der Abfertigungsstempel von Chemnitz belegt zumindest die Annahme, das es in Chemnitz eine solche Abfertigung gegeben haben muss. Ich habe auch die Retour Verbindung von Halle/Leipzig nach Chemnitz geprüft an Hand des Michel Kataloges – Chemnitz – Leipzig wurde unter der Nr.26.53 geführt aber am 06.10.26 als eingestellt gemeldet, die nächste Linienverbindung war unter der Nr.32.6 aber das war erst im Jahre 1932. Vielleicht können Spezialisten von deutscher Seite diese Frage konkreter beantworten.

Ein netter Zusatz auf dem Beleg der wohl privaten Ursprungs angebrachte Stempel eines Flugzeuges.



Vielleicht kann mir auch jemand Auskunft geben über den roten Dreieckstempel auf der Rückseite des Beleges unten rechts.

Gruß Detlev
 
Quelle: www.philaseiten.de
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