Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
Heinz 7 Am: 07.02.2018 14:43:03 Gelesen: 116747# 132@  
Das Buch: "Seltene Briefmarken; Erlesene Liebhabereien" von 1967 stammt aus der Feder der Gebrüder Williams.



Es ist eine Übersetzung des Buches "Rare Stamps; Pleasures and Treasures". Die Bücher haben, je nach Verlagsort, unterschiedliche Umschlag-Seiten, was bemerkenswert ist, weil dieser Umschlag offensichtlich ziemlich willkürlich zusammengestellt wurde. Im konkreten Fall wurde z.B. die 5. Marke (ein sehr seltener spanischer Fehldruck) im Buch meines Wissens gar nicht behandelt! Das Büchlein umfasst 124 Seiten, geht aber bei der Besprechung der vorgestellten Briefmarken nicht sehr in die Tiefe.

Wer die Autoren kennt, weiss vielleicht, dass bereits 1941 ein sehr beachtetes Buch von ihnen geschrieben wurde: "Famous Stamps". Wer aber 1967 eine Vertiefung des Buches von 1941 erhoffte, wurde enttäuscht. Einzelne Marken wurden gleich/ähnlich beschrieben wie 26 Jahre zuvor. Es gab zwar eine Menge neuer Informationen (und Bilder), aber deutlich weniger strukturiert und detailliert, als 26 Jahre zuvor.



Das Buch von 1941 war auch deutlich umfangreicher als das Buch 1967; es umfasste 256 Seiten. In 24 Kapiteln wurden einige der seltensten Briefmarken detailliert vorgestellt, bei den meisten der 24 Kapiteln sogar mit genauem Verzeichnis der bekannten Stücke! Damit war dieses Werk von 1941 ein sehr wertvolles Buch, was die Informationen anbelangt.

1993 kam dann ein drittes, ähnliches Werk heraus: "Encyclopedia of Rare and famous stamps".



Autor war nun Leon Williams, ohne seinen Bruder, der in der Zwischenzeit verstorben war. L. W. knüpfte (natürlich) an die Erkenntnisse an, die im Werk von 1941 bereits festgehalten waren, und baute diese in vielen Fällen aus. Das Werk erschien nun in zwei Teilen (der zweite Teil: 1997). Burkhard Schneider (Betreiber der Seite "philabooks.com") beschreibt den Inhalt der beiden Bände wie folgt:

"Band 1 enthält die Geschichten über die Entdeckung der Seltenheiten, die Gründe warum die Marken so selten sind usw,

Band 2 enthält Angaben über die Besitzer der Stücke soweit sie bekannt sind, eine genaue Beschreibung der Stücke, einige sehr schöne Farbtafeln sowie einen Gesamtindex zusammengestellt von D. Crane, aus dem ersichtlich wird, welche Firma die einzelnen Stücke verkauft hat und wer sie erworben hat."

Dieser Doppelband ist wirklich eine phantastische Zusammenstellung von hunderten und tausenden von Informationen und ist ein grossartiger Ratgeber für die interessierten Leser. Es wurden nicht exakt dieselben Marken behandelt, wie im Werk 1941, aber doch einige der besprochenen Raritäten blieben die selben. In Teil 1 besprach L. Williams Marken aus 33 Ländern, in den Detail-Verzeichnissen behandelte L. Williams Marken aus 27 verschiedenen Ländern.

Die Werke 1941 und 1993/97 sind von sehr hohem Nutzen, während das Werk 1967 zwar eine hübsche Unterhaltung ist, aber bei Weitem nicht an den Informationsgehalt der anderen zwei Werke herankommt.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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