Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
SH-Sammler Am: 03.03.2018 09:48:29 Gelesen: 210201# 246@  
@ bayern klassisch [#245]

Hallo Ralph, schön, Dich so aktiv zu wissen.

Dein Beitrag oben erinnert mich an einen Brief, welchen wir schon mal zusammen besprochen haben. Du hast ihn unter "krummen Hund" eingestuft. Das interessante daran ist jedoch die Taxstufe von der bayerischen Grenze nach Dornbirn, welche bei Deinem sowie auch bei meinem Brief mit 20 resp. 22 Kr taxiert wurde.
Nachstehend zeige ich nochmals meinen Beleg.

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Die Beschreibung dazu in meinem Exponat:

Neuchâtel nach Dornbirn, Vorarlberg, Kaisertum Österreich (Brief - Vorderseite)
Taxe: Zwingendes Teilfranko bis Lindau = 24 Kreuzer (siehe Taxe Rückseite). Ab Lindau nach Dornbirn wurden 22 Kreuzer Wiener Währung verlangt = ca. 7 Kreuzer „Schweizer“ – Währung.


Da Österreich infolge der vielen Kriege gegen Frankreich "knapp" bei Kasse war, gab es damals eine extreme Inflation. Ich stufe diese hohe Taxe als Mittelbeschaffung der österreichischen Regierung ein.

Hier noch mein Text zur Rückseite:

Franco von Schafhausen, 21. Febr. 1816
auf der Rückseite eines Briefes von Neuchâtel über Schaffhausen nach Dornbirn, Vorarlberg.
Im Franco Stempel wurde jene Gebühr eingetragen, die als „Weiterfranko“ an die nachfolgende ausländische Postverwaltung (hier 4x, Transit für das GHzt. Baden bis Lindau) ausbezahlt wurde.
Taxierung Franco Lindau: Die Taxe „Franco Lindau“ für Brief bis 1 Loth betrug 24 Kreuzer (siehe Eintrag auf Brief oben rechts). Schaffhausen behielt für sich 6 Kreuzer für die Strecke Brugg - GHzt. Baden, Fischerpost Bern stand 14 Kreuzer zu für die Strecke Neuchâtel – Brugg.


Ob meine Beschreibung jetzt zu 100% stimmt, bin ich nach wie vor nicht ganz sicher. Da Dein Brief ebenfalls in die gleiche Zeitperiode fällt, bestätigt sich mir das hohe Teilporto nach Dornbirn in gewisser Weise.

Nun können wir trefflich darüber fachsimpeln. Dazu wünscht viel Glück

Hanspeter
 
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