Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 03.03.2018 10:42:07 Gelesen: 211990# 247@  
@ SH-Sammler [#246]

Hallo Hanspeter,

ein formidabler Brief, an dessen schweizerischer Taxierung ich nichts auszusetzen habe.

Unterstellen wir, dass im Vorarlberg 1816 die schwache Wiener Währung (WW) galt, dann wären 20 Kreuzer WW ein Drittel in Kreuzern Conventionsmünze. 20 läßt sich aber nicht dritteln, von daher kämen ca. 7 Kr. CM rechnerisch genähert in Ansatz. Ab dem 16.5.1815 bis zum 31.5.1817 galten aber bei Auslandsbriefen 24 Kr. WW = 8 Kr. CM als Mindestgebühr.

Wir sind uns einig, dass die Differenz von 20 auf 22 der Tatsache geschuldet ist, dass Dornbirn kein eigenes Postamt hatte und die Post von einem Boten für 2 Kr. (wohl eher CM) von Bregenz ausgetragen werden musste.

In den 1820er Jahren, als sich alles beruhigt hatte, war der Vorarlberg übrigens der einzige Teil Österreichs, in dem man mit rheinischen Kreuzern rechnete, weil die Masse der dortigen Bevölkerung in der Schweiz, in Bayern und in Württemberg arbeitete und von daher schon keine Conventionskreuzer kannten. An den Portobriefen kann man das gut ablesen.

Wären die 20 Kr. rheinische, entsprächen diese ca. 15 Kr. CM., aber auch dafür gibt es keine tarifliche Grundlage.

Ich fürchte, es muss einer mal daher kommen, der uns die Augen öffnet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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