Thema: Baldwin's Coins & Stanley Gibbons in der Strand Collectibles Group vereinigt
Lars Boettger Am: 01.07.2009 07:27:26 Gelesen: 97499# 15@  
@ Carolina Pegleg [#14]

Wenn man die Kommentare von Scott Trepel (http://www.siegelauctions.com) liest, dann stellt man fest, das seltene Briefmarken in erstklassiger Erhaltung sehr gute Preise erzielen. "Normalmarken" scheinen dem nicht zu folgen. Soweit scheint die Theorie der Sachanlagen valide zu sein. Ich erinnere daran, dass es von Salomon Brothers Anfang der siebziger Jahre eine ähnliche Ausarbeitung gab, die zu dem Briefmarkenboom bis 1981 führte - was danach geschah, wissen wir. Die klassichen Anlagevehikel wurden wieder interessant, die Preise für Briefmarken fielen.

Eines darf man nie vergessen. Der Markt für Briefmarken ist im Vergleich zum Münzmarkt oder Kunstmarkt oder Antiquitätenmarkt sehr klein. Wenn spekulativ Geld hineinfliesst (SG), dann steigen die Preise. Wird das Geld abgezogen (AFINSA), dann fällt das Kartenhaus in sich zusammen. Um noch eine andere Parallele zu bemühen: Auch AFINSA hat Kataloge produziert.

SG kauft jetzt mit fremden (Nicht-Sammler-)Geld seltene Marken, aufgrund der künstlichen Nachfrage steigt der Preis (und der SG-Katalogwert) und alle sind glücklich. So lange, bis die Marken verkauft werden (müssen). Dann fallen die Preise. Nicht umsonst hat Köhler die Boker-Altdeutschland-Sammlung über Jahre hinweg verkauft. Der Markt hat das auch so kaum verkraftet. Und wer wissen will, was passiert, wenn zwei Marktteilnehmer ausfallen, der darf sich Realisation der Ishikawa-USA-Sammlung ansehen (toller Katalog!). Da wurden ca. 10 Millionen USD vernichtet, weil der andere grosse USA-Sammler (Dr. Kapilof) ebenfalls seine Sammlung verkauft hat.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Den Aktienanlegern wird der Begriff "Hausfrauenhausse" etwas sagen. Wenn etwas im Mainstream ankommt, dann haben andere schon abgesahnt.

P.P.S. Mir fällt gerade ein, dass SG auch mit Briefmarken handelt. Und sicher seltene Marken im Bestand hat. Als Buchhalter würde ich diese Marken mit einem satten Gewinn an meine Anleger verkaufen. Mein Betriebsergebnis steigt (positiver Effekt aus Verkaufspreis ./. Buchwert). Die Aktionäre freuen sich. Wenn ich mich richtig daran erinnere, bricht das gerade ESCALA/Greg Manning das Genick (AFINSA).
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1345
https://www.philaseiten.de/beitrag/17502