Thema: Vorphilatelie Schweiz
bayern klassisch Am: 16.03.2018 17:48:49 Gelesen: 39816# 57@  
@ SH-Sammler [#56]

Hallo Hanspeter,

vorab: Ein toller Brief!

Da ich leider kein Altschweiz - Experte bin, kann dich zu den schweizerischen Gebühren hinten wenig sagen. Er war sicher bis zur Postgrenze der Schweiz bezahlt, aber ob die Aufteilung 3 / 4 / 12 / 18 gestrichen stimmt, weiß ich nicht.

Ab der Grenze der Schweiz kostete er 1 1/2 Batzen fremdes Porto und 4 1/2 Batzen eigenes Porto bis Koblenz, die in typisch wässriger, blauer Tinte von Frankfurt notiert wurden. Oben links lese ich 1 1/2 fach, also einfachen Gewichts 12 Kreuzer = 3 Batzen, 1 1/2 fach demnach 4 1/2 Batzen, wie mittig notiert und 1 Batzen mal 1 1/2 = 1 1/2 Batzen, wie im Nenner notiert (für wen weiß ich nicht).

Jedenfalls ging der Brief mit total 6 Batzen = 24 Kreuzer belastet der preussischen Post zu. Diese notierte 9 Gutegroschen, die 36 Kreuzer bzw. 9 Batzen entsprachen, so dass der preussische Transit hier mit 3 Gutengroschen = 3 Batzen anzusetzen ist (einfach 2 Gutegroschen mit 1 1/2 multipliziert dann 3 Gutegroschen).

In den Niederlanden (Belgien gab es ja erst seit 1830) wurden 22 Decimes Gesamtporto angesetzt, die 64 Kreuzern bzw. 16 Gutegroschen bzw. 16 Batzen entsprachen. Demnach betrug das dortige Inlandsporto die Differenz = 7 Gutegroschen = 7 Batzen, was zeigt, wie hoch dort die Briefe taxiert wurden.

Oben links lese ich noch zwei verschmierte Gewichtsnotationen, die unterschiedlich ausfielen, was nicht verwundert, weil die verschiedenen Lothgewichte nicht identisch waren und z. B. das Kölner Loth (Preussen) nur ca. 14,2 g schwer war, während andere Lothgewichte 17,5 g betrugen. Dazu konnte es kommen, dass die Post bei entsprechender Witterung durch hohe Feuchtigekeitsaufnahme auch mal 1, 2 oder 3 g schwerer werden konnte, was höhere Taxen nach sich ziehen konnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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