Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
Heinz 7 Am: 27.03.2018 23:59:17 Gelesen: 114443# 133@  
@ Heinz 7 [#132]

Ein(e) unbekannte(r) Leser(in) hat bei der "Wahl zum beliebtesten Mitglied" mir eine Stimme gegeben mit der Begründung: "Super informiert in Sachen Literatur." - Das freut mich sehr!

Literatur ist wirklich eine grosse Schwäche von mir! Am liebsten würde ich (auch) "Handbücher ganze Welt" sammeln, aber das geht einfach nicht, vor allem aus Platzgründen. Trotzdem versuche ich immer wieder, einzelne wichtige Bücher/Zeitschriften oder Kataloge zu erwerben, denn oft setzen philatelistische Schriften neue Meilensteine in der Erschliessung von philatelistischen Gebieten.

Eine besondere Schwäche habe ich für Auktionskataloge, stehe damit aber ziemlich einsam in der Landschaft. Auch grossartige Bibliotheken vernachlässigen diese Kategorie oft und haben kaum nennenswerte Bestände. Natürlich gibt es dafür auch einen guten Grund: oft ist es ein Platzproblem!

In früheren Jahren waren die Auktionatoren noch zurückhaltend bei der Herstellung ihrer Kataloge. Oft genügten schmale Heftchen zum Anpreisen auch höchst wertvoller Sammlungen! Früher waren die Druck- und Fotokosten viel höher, sodass nur ausgewählte Lose überhaupt fotografiert wurden. Und um auf eine FARBTAFEL zu kommen, musste ein Stück bei vielen Auktionshäusern eine echte Rarität sein.

Das hatte den Vorteil, dass ALTE Auktionskataloge in einer Bibliothek oft erstaunlich wenig Platz beanspruchen! Wenn ich die 1000 wichtigsten Auktionskataloge 1900- 1980 sammle, stresst mich dies weniger, als wenn ich die 100 wichtigsten der Jahre ab 2000 unterzubringen habe!



Ich bin extrem froh, dass mir C. Gärtner den oben gezeigten Katalog geschickt hat. Er beinhaltet die Sammlung Zgonc "Togo" und beinhaltet einige Stücke, die ich im Thema "die wertvollsten Briefmarken der Welt" besprechen werde.

Besonders freut mich, hier "alte Bekannte" wieder zu sehen! Der Auktionskatalog ist sehr schön aufgemacht und beinhaltet manch eine wichtige philatelistische Information.

1959 kam in London bei Robson Lowe eine wunderbare Sammlung zum Verkauf.



Ich nehme an, der "Marquess of Bute" war John Crichton-Stuart, 5. Marquess of Bute (1907–1956), ein vermögender adliger britischer Briefmarkensammler, der auch eine phantastische Flugpost-Sammlung hatte. Crichton-Stuart starb 1956, wenig später gelangte seine Sammlung zur Auktion. Nicht nur Togo, sondern viele, viele andere. Thema seiner Sammlung: War stamps!

Auf "mageren" 40 Seiten (plus 4 Umschlagsseiten) werden 435 Lose angeboten. Die Sammlung war gespickt mit Raritäten! Es gab dann, bereits 3 Wochen später, den zweiten Teil der Sammlung und nur 3 Wochen später (= total 7 Wochen später), den dritten Teil der Sammlung. In Teil zwei (44 Seiten + 4) kamen keine Marken aus Togo zum Verkauf, aber in Teil 3 finden wir ganz wichtige Stücke (56 Seiten + 4 Umschlag-Seiten: 530 Lose)!



Auf Seite 4 des Umschlages finden wir ein wichtiges Stück von Togo.



Nun, 59 Jahre später, kommt dieses Stück wieder zum Verkauf! Ich freue mich auf diese Auktion und bin gespannt auf das Ergebnis. "Starting price" bei Gärtner: Euro 250'000.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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