Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:55:59 Gelesen: 288609# 252@  
Liebe Freunde,

nachdem ich 2 Belege mit siegelseitiger Frankatur hatte, galt es, einen 3. zu finden - und ich habe ihn gefunden (bisher habe ich eine 4II und eine Nr. 23 auf Correspondenzkarte) und kann, mit einem "normalen" Brief zum Zeigen, endlich eine A3 - Seite mit diesem Thema der Contraventionen aufziehen.



In München am 24.6.1852 geschrieben, war für den Versender wohl im Nachhinein zu wenig Platz für die breitrandige Marke, so dass er sie gegen die Vorschrift hinten anbrachte.

Wohlgebohren Fräuelin Josepha Schöll Herrn Landrichterstocher in Augsburg Ablage bey Kaffeehaus März am Klinkenthor.

Die Aufgabepost, ganz in ihrer Routine, stempelte oben rechts mit dem Mühlrad 217, ehe man bemerkte, dass dort gar keine Marke saß und holte dieses dann hinten nach. Auf den üblichen Vermerk (üblich ist relativ, weil ich keine 10 Belege kenne, die so aufgegeben wurden) "verte" = hinten, hatte man aber großzügig verzichtet.

Marken siegelseitig konnten keine Frankaturkraft entfalten, daher hätte der Brief als unfrei mit 6 Kreuzer Porto verschickt werden müssen. Aber großzügig wie man war, hat man Gnade vor Postrecht walten lassen ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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