Thema: (?) (771) Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
DFP14-18 Am: 31.03.2018 18:10:22 Gelesen: 500401# 444@  
@ Jürgen Witkowski [#442]

Hallo Jügen,

komme leider erst heute dazu, eine Antwort zu geben.

Es gibt generell 2 Wege, um von einem ausgestanzten Stempel auf den Ursprungsstempel (Vollstempel) zu schließen.

1. von der militärischen Seite her:

Das Infant. Regt. (= sächs.) war von 1914-1918 durchgehend bei der 40. Inf.Div. (= sächs.), die zu den Formationen des XIX. Armeekorps ( 2. K.sächs.)gehörte. Dieses AK wurde von der Deutschen Feldpost 822 versorgt. Im Oktober 1917 wurden dann die bereits seit Februar 1917 ausgestanzten Stempel innerhalb des Zuständigkeitsbereiches des jeweiligen APD (Armeepostdirektor) nach einem bis heute nicht bekannten Plan zu weiterer Tarnung ausgetauscht. Somit kam es in diesem Fall zum Tausch innerhalb der (neuen) 1. Armee. Die DFP 822 tauschte mit der DFP 622, die das XIII. AK (= württembergisch !)bediente. Und bei diesem AK gibt es nur einen einzigen Vollstempel mit der Form "Zweikreisstegstempel mit engen Gitterbögen oben und unten, württ. 22-26 Straffuren" [nach Anderson]). Und damit haben wir das Ergebnis: Es handelt sich bei dem in [#442] gezeigten Stempel um den ausgestanzten Stempel KatNr 225. Er zeigt vor der Ausstanzung typische Ausbrüche.



Aber etwas stimmt ja noch nicht!? Der 6-strahlige Stern ist unten und beim gesuchten Stempel ist er oben. Nun, dann drehen wir den Stempel mal um 180 Grad, und jetzt ist der Stern oben. Dann wird alles ausgestanzt bis auf den Text "FELDPOST". Und zuletzt setzen wir die Datumswalze in diesem Typenradstempel kopfstehend wieder ein. Und nun stimmt alles genau, einschließlich der durch Abnutzung entstandenen Ausbrüche im Steg.



Den 2. Weg, den man zur Bestimmung gehen kann ist über die Codierung der Stempel. Diesen Weg zeige ich in einer nächsten Antwort, sonst würde der Beitrag zu hier zu groß werden.

Herzlichen Gruß bis zum nächsten Mal
Uli
 
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