Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 04.04.2018 17:53:42 Gelesen: 522710# 407@  
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Serie „Für den Sport“ zur Unterstützung der Stiftung Deutsche Sporthilfe
Thema: Deutsche Sportlegenden – Legendäre Fußballspiele

Anlass 1954

Finale 1954: „Turek, du bist ein Fußballgott!“ 50 Millionen Deutsche sitzen am 4. Juli 1954 vor dem Radio und lauschen dem NWDR-Reporter Herbert Zimmermann. Beim Finale um die Fußball-Weltmeisterschaft im Berner Wankdorf-Stadion stehen sich die Auswahlmannschaften der Bundesrepublik Deutschland und Ungarns gegenüber. Doch wie kommt es überhaupt zu diesem legendären Endspiel? Die seit 1950 ungeschlagenen Magyaren deklassieren in der Vorrunde sowohl Südkorea mit 9:0 als auch den späteren Finalgegner Deutschland mit 8:3. Überlegen siegen Ferenc Puskás und Co. auch gegen Brasilien (4:2) und Uruguay (4:2 n.V.). Für Deutschland stehen vier gute Spiele gegen die Türkei (4:1 und 7:2), Jugoslawien (2:0) und Österreich (6:1) jenem deprimierenden 3:8 gegenüber.

Das Finale beginnt für die Elf von Trainer Sepp Herberger denkbar schlecht: Ein früher Doppelschlag durch Puskás per Weitschuss (6.) und Czibor (8.), nach einem missglückten Rückpass von Kohlmeyer auf Turek, bringt die Ungarn mit 2:0 in Front. Die Antwort der Deutschen erfolgt prompt: Morlock grätscht den von Rahn kommenden Ball mit den Zehenspitzen an Torwart Grosics vorbei: 2:1 (10.). Bereits in der 18. Minute ist es dann Rahn selbst, der einen Eckball von Kapitän Walter volley zum 2:2 verwandelt. Im darauffolgenden Sturmlauf der ungarischen „Wunderelf“ wird Toni Turek, der Torwart der deutschen Elf, zur Legende. Reihenweise verzweifeln Kocsis, Hidegkuti, Puskás und Czibor an seinen Paraden.

Herbert Zimmermann ist nun ganz aus dem Häuschen: „Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott! Entschuldigen Sie die Begeisterung, die Fußballlaien werden uns für verrückt erklären …“ In der 84. Minute passiert das Wunder, das Zimmermann emotional kommentiert: „Schäfer nach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! Tor! Tor! 3:2 für Deutschland!“ Und nur wenige Minuten später kann er erleichtert vermelden: „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister …“




Anlass 1974

Finale 1974: „Müller – und 2:1!“ Schauplatz des Nachbarschaftsduells zwischen den Niederlanden und Deutschland vor 75.000 Zuschauern am 7. Juli 1974 um 16 Uhr ist das Münchner Olympiastadion. Die offensiv eingestellten Oranjes sind nach Siegen gegen Argentinien (4:0), die DDR (2:0) sowie Brasilien (2:0) ohne einen einzigen Gegentreffer in das Endspiel marschiert. Die DFB-Elf bezwingt in den Vorrundenspielen Chile mit 1:0 und Australien mit 3:0, muss sich aber im historischen Duell gegen die DDR-Mannschaft mit 0:1 geschlagen geben und belegt nur den 2. Platz in der Gruppe.

In der zweiten Runde kann sich der immer souveräner auftretende Gastgeber mit überzeugenden Siegen gegen Schweden (4:2), Polen (1:0) und Jugoslawien (2:0) für das Finale empfehlen. Im Endspiel sind gerade einmal 53 Sekunden verstrichen, als Schiedsrichter Taylor (England) nach Foul von Hoeneß an Cruyff Elfmeter pfeift. Neeskens schnappt sich den Ball und lässt Tormann Maier mit einem strammen Schuss in die Mitte zum 1:0 keine Chance. In der 26. Minute kann die DFB-Elf dann ausgleichen, als Jansen Hölzenbein foult. Den fälligen Elfmeter zum 1:1 verwandelt Breitner mit einem Schuss in die linke Ecke. Noch vor dem Halbzeitpfiff fällt bereits das entscheidende Tor: Bonhof setzt sich auf der rechten Seite durch, flankt nach innen zu Müller. Der dreht sich um die eigene Achse, erwischt Tormann Jongbloed auf dem falschen Fuß und erzielt den Siegtreffer.

Im Fernsehen begleitet wird dieser Moment durch den für seine Sachlichkeit bekannten Sportjournalisten Rudi Michel. Auch das in typischer Müller-Manier erzielte Tor entlockt dem Pfälzer nur ein fast emotionsloses „Bonhof – Müller – und 2:1!“. Der Sturmlauf der Niederländer in der zweiten Hälfte ändert nichts mehr am Spielstand. Die jederzeit sichere deutsche Abwehr wehrt alle Angriffe ab. Mit dem Schlusspfiff um 17:47 Uhr ist die Fußball-Nationalmannschaft um Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Paul Breitner und Gerd Müller zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister.




Anlass 1990

Finale 1990: „Er gibt Elfmeter!“ Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien erreicht Deutschland dank eines 4:1 gegen Jugoslawien, eines 5:1 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate und eines 1:1 gegen Kolumbien das Achtelfinale. In der folgenden Partie gegen die Niederlande, den Finalkontrahenten der Heim-WM 1974, erzielen Klinsmann (51.) und Brehme (85.) zwei Tore, während den Oranjes nur noch der 1:2-Anschlusstreffer gelingt. Ein verwandelter Elfmeter von Matthäus im Viertelfinale gegen die Tschechoslowakei reicht – und nun wartet England im Halbfinale. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit müssen die Elfmeterschützen ran. 4:3 gewinnen die Deutschen und stehen zum dritten Mal hintereinander in einem WM-Finale.

Gegner der DFB-Elf ist, wie schon vier Jahre zuvor, Argentinien. Die Albiceleste steigern sich im Lauf des Turniers und ziehen nach einer schwachen Vorrunde durch drei Play-Off-Siege gegen Brasilien (1:0), Jugoslawien (3:2 i. E.) und Italien (4:3 i. E.) ins Finale. An jenem 8. Juli im Stadio Olimpico di Roma erleben die 73.603 Zuschauer bis zur alles entscheidenden Szene eine packende Partie. Die deutsche Mannschaft kann jederzeit überzeugen, schießt aber egen die Argentinier um Diego Maradona keine Tore.

In der 84. Minute zeigt der mexikanische Schiedsrichter Méndez nach einer Attacke gegen Völler auf den Punkt. Sportreporter Gerd Rubenbauer kommentiert in der ARD: „Und, was gibt er? Er gibt Elfmeter! Er! Gibt! Elfmeter!“ Brehme läuft an, zielt in die linke Ecke und trifft. Die Fernsehzuschauer hören ein befreites „Jaaaa! Tor für Deutschland! 1:0 durch Andreas Brehme. Alles wie gehabt!“. Andreas Brehme schießt das deutsche Team und DFB-Teamchef Franz Beckenbauer auf den Fußballthron. Deutschland gewinnt seinen dritten WM-Titel. Gerd Rubenbauer beendet seine Reportage vor der Kulisse des Stadions mit den Worten: „Der Kaiser hat die Krone, die deutsche Mannschaft den Pokal und wir hatten Spaß, meine Damen und Herren.“



Ausgabetag: 03.05.2018
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: „Finale 1954“ 70 + 30 Zuschlag / Motiv 2: „Finale 1974“ 85 + 40 Zuschlag / Motiv 3: „Finale 1990“ 145 + 55 Zuschlag
Motiv Finale 1954 (70+30 Cent Zuschlag)
Finale 1974 (85+40 Cent Zuschlag)
Finale 1990 (145+55 Cent Zuschlag)
Fotovorlage WM 1954 / WM 1974: picture-alliance / dpa
Fotovorlage WM 1990: © Getty Images, Bongarts
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Astrid Grahl und Lutz Menze, Wuppertal
Papier: gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
Motiv 1: MiNr. 3380 / Motiv 2: MiNr. 3381 / Motiv 3: MiNr. 3382
 
Quelle: www.philaseiten.de
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