Thema: Kaltfolien-Veredelung beim Briefmarkendruck
Ben 11 Am: 17.04.2018 22:07:28 Gelesen: 14009# 7@  
@ gabriele [#1],
@ SH-Sammler [#6]

Guten Abend Gabi, Hanspeter,

gestattet, dass ich mich kurz an Eurer Diskussion beteilige.

Unrealistisch ist in der Beschreibung die Art der Kleberaufbringung. Das Aluminium soll dann beim Ablösen von der Trägerfolie keine Fusseln machen, sondern gestochen scharfe Kanten aufweisen. Im Markenrand und in der Zähnung sehe ich jedenfalls kein Alu, sondern weisses Papier.

Im Motiv des Gaia-Satelliten wurden nur die Schrift und die Solarflächen mit Folie abgebildet. Alles andere blieb weiß und wurde in den nachfolgenden Druckwerken farbig gedruckt.

Die von Gabi geschilderte Technologie der Kaltfolien-Veredelung ist richtig.
Im 1. Druckwerk einer Offsetdruckmaschine wird der Kleber ganz normal über eine Druckplatte und Gummituch auf das Papier "gedruckt" und aktiviert. Das 2. Druckwerk wird mit einem Folienmodul erweitert. Die Folie wird dabei zwischen Gummizylinder und Druckzylinder geführt. An den Stellen, wo sich der Kleber auf dem Papier befindet, bleibt die Folie haften. Sie wird quasi aus der Folienbahn gerissen, was aber Aufgrund der geringen Dicke recht einfach geht. In weiteren Druckwerken 3 bis 6 können dann die Standardfarben gedruckt werden.

Die Technologie ist mittlerweile so weit, dass nicht nur Flächen, sondern auch einzelne Rasterpunkte "geklebt" werden können. Kaltfolienmodule bieten alle großen Druckmaschinenhersteller als Veredelungsausstattung an.

Viele Grüße
Ben.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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