Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 23.06.2018 12:39:40 Gelesen: 276630# 281@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Express - Frankobrief Chargé von Mühldorf, 13.10.1841, nach Marzoll bei Reichenhall. Inhalt war ein original Taufschein, der in Marzoll dringend benötigt wurde. Der Absender hatte sein Verlangen deutlichst formuliert:

"frei gegen Schein - Ist von der Post Reichenhall durch einen Expressen nach Marzoll zu senden".



Wir kennen nicht die Höhe der Gelder, die hier im Hintergrund geflossen sein müssen. Siegeleitig sehen wir 6 Kreuzer Franko von Mühldorf nach Reichenhall, eine Entfernung über 6 - 12 Meilen, für die der einfache Brief 4 Kreuzer, dieser hier aber über 1/2 Loth - 1 Loth dann 6 Kreuzer gekostet hatte.

Die Recommandation kostete 4 Kreuzer und unter der lfd. Nummer 30 wurde er im Mühldorfer Recommandations - Manual erfasst.

Extra kostete die Beschaffung eines Expressboten (bekam der Postexpeditor von Reichenhall vom Empfänger vergütet) und die Ganggebühr des Boten selbst, der hier ca. 5 Kilometer einfach zurück zu legen hatte. Ich denke, der Botenlohn dürfte ca. 1 Gulden betragen haben, wenn ich mir vergleichbare Leistungen andernorts vor Augen halte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8122
https://www.philaseiten.de/beitrag/181219