Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 24.09.2018 22:02:27 Gelesen: 474653# 423@  
@ Heinz 7 [#422]

Am schönsten war, wenn eine Marke bei Haas gelistet war und diese im Senf-Katalog 1912 (oder 1913) bewertet war sowohl für ungebraucht wie auch für gestempelt. In vielen Fällen aber dies aber nicht gegeben! Oft fehl(t)en die Preise, und oft suchen wir eine teure Marke (nach Schubert/Senf) auf der Liste Haas vergeblich.

Mehrere der teuren Marken blieben im Senf unbewertet (bzw. "-.-"), doch gelegentlich fand ich in anderen Katalogen konkrete Hinweise. So konnte ich verschiedene Marken in meine Tabelle aufnehmen oder aus guten Grund daraus streichen.

Am meisten Lücken weist meine Tabelle zweifellos auf bei dem Thema Ganzsachen! Diese spielten zwar im XIX. Jahrhundert eine sehr wichtige Rolle, doch wurden sie anfangs XX. Jahrhundert mehr und mehr von den Sammlern und Händlern vernachlässigt. Mit schlimmen Konsequenzen für ihren Wert! Wir wissen, dass ca. 1890 die Ganzsachen in vielen Fällen durchaus ebenbürtig zu den Briefmarken waren (ihr Wert), Altmeister Lindenberg hat dazu eine interessante Studie geschrieben. Daraus sieht man, dass damals ein grosser Teil der teuersten Postwertzeichen nicht Briefmarken, sondern eben GANZSACHEN waren!

Ich habe auf meiner Liste 1912 der Postwertzeichen aber nur eine einzige Ganzsache aufgenommen, die Super-Rarität von Annapolis (US Postmeister-Marke 1846, siehe Beiträge 411-415). Zweifellos standen auch 1912 noch viele Ganzsachen mit sehr hohen Bewertungen in den Katalogen. Ich will aber in dieser Studie nur Wertzeichen aufnehmen, die auch im 20. Jahrhundert noch sehr hohe Preise erzielten. Ganz weglassen möchte ich aber die Ganzsachen sicher nicht! Darum nenne ich die obige Liste auch "Die wertvollsten Postwertzeichen" und nicht "Die wertvollsten Briefmarken", obwohl Richard vor 9 Jahren nur die "Briefmarken" in den Titel des Themas nahm. Wie schon verschiedentlich erwähnt, spielen die Ganzsachen aber in diesem Thema nur eine kleine Nebenrolle. Aber meines Erachtens eine wichtige!

Eine Frage an meine geehrte Leserschaft.

Was tun, wenn eine seltene Marke bei Haas UND bei Schubert fehlt? - Und wenn auch zeitnahe andere Kataloge keine verlässliche Informationen geben?

Ein Beispiel ist Bermuda, die ersten Postmeister-Ausgaben 1848 - 1860, siehe z.B. [#49].

Diese Marken scheinen in allen Katalogen bis mind. 1910 unbewertet zu sein (wenn sie denn überhaupt aufgeführt wurden!). Offenbar fanden auch schlichtweg keine oder fast keine Transaktionen mit solchen Marken statt; es konnte sich also Preise für diese Marken gar nicht erst bilden.

Mit einem Seufzer habe ich darum diese wunderschönen Briefmarken in meiner "Auswertung 1912" weggelassen. Ich verspreche aber, dass diese Marken später viel Aufsehen erregten und sehr sehr teuer bezahlt wurden und also SPÄTER die Aufnahme in "unsere Liste" mit Bravour schafften!

Ein anderer wichtiger Entscheid war gefordert!

Die Schweden 3 Skilling bco. gelb gilt heute für VIELE als wertvollste Marke der Welt



Hier sehen wir den Auktionskatalog von David Feldman, als die Marke 1996 versteigert wurde.

In diesem Fall scheint mir die Lage anders, als bei den Bermuda-Marken. Bei der Tre Skilling Banco wissen wir nämlich, dass die Marke schon 1894 für den sehr hohen Preis von GB£ 400 verkauft wurde! Konsequenterweise hätte die Marke dann auch in die Kataloge gehört - mit Preisangabe.

Warum all die Kataloge den berühmten Schweden-Fehldruck aber ignorierten, wissen wir heute nicht. Er fehlt bei Senf (und damit in der Studie Schubert). Und auch auf der Liste von Philatelie-Grossmeister Haas suchen wir den Fehldruck vergebens (er hätte meines Erachtens damals unter die "Top Five" gehört).

Dies scheinen mir Fehler gewesen zu sein. Darum habe ich die Marke auf meine Liste aufgenommen.

Wir werden das Vergnügen haben, zu prüfen, wann die Schweden 3 Skilling gelb aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst wurde. Heute steht die Marke ohne Frage ganz ganz weit oben auf den (aktuellen) Listen.

Der Startpreis der Marke 1996 dieser Marke war eine MILLION SCHWEIZER FRANKEN !

Heinz
 
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