Guten Abend,
und wieder einmal eine Paketkarte:
Diese ist für ein Einschreib-Paket von Chemnitz nach Ringenhain in Sachsen (über 75 km), Gewicht 8 kg, aufgegeben am 2.12.1922 (PP 10). So richtig zufrieden war der Inflaprüfer scheinbar nicht, welcher den Beleg nur als Briefstück signiert hat. Die Paketgebühr in Höhe von 192 Mark und 8 Mark für Einschreiben summieren sich auf 200 Mark. Frankiert wurden mit 4mal Mi 246 a genau diese nötigen 200 Mark, weshalb die Signierung unsinnig erscheinen könnte. Normalerweise werden so nur Belege signiert die nicht tarifgerecht freigemacht sind. Aufklärung gibt das Prüfzeichen selbst: Mit "-Infla Berlin liegendes S" signierte der Prüfer Schulze. Dieser war nur für Farbenprüfungen zuständig und besaß gar keinen "Infla echt"-Zierstempel für Belege. Die Paketkarte hätte also noch einem zweiten Prüfer, welcher Stempelechtheit prüft, vorgelegt werden müssen. So kompliziert war die Prüferei damals.
Gruß Michael