Thema: Kleiner Katechismus über bayerische Bischofsbriefe
weite Welle Am: 06.09.2009 20:09:11 Gelesen: 23780# 8@  



Für die bayerische Pfennigzeit kann ich ein paar Ergänzungen zu diesem Thema liefern: generell sind vorgedruckte Bischofsbriefe ab 1876 selten, für mein Sammelgebiet (Mi.-Nr. 37-46) habe ich in meiner in 30 Jahren aufgebauten Kartei lediglich 17 Exemplare registriert. Interessant dabei ist auch die Portoverteilung: diese Briefhüllen enthielten oft 2 oder mehr Beilagen und wurden zum größten Teil von außerhalb in die Bischofsstadt geschickt. Daher liefen sie als Fernbriefe in der 2. Gewichtsstufe mit 20 Pfg. franko (Nr. 40 oder 2xNr.39,10 registrierte Stücke).

Seltener war schon die 1.Gewichtsstufe mit 10 Pfg. franko(Nr. 39, 4 St.), noch ungewöhnlicher Ortsbriefe mit 3 Pfg. franko (Nr. 37, 2 St.). Ein einziges eingeschriebenes Exemplar ist mir bisher untergekommen (Nr. 39b und 40c). In der späteren Pfennigzeit wird das Vorkommen dann immer weniger, die 2. Ausgabe (Nr. 47-50) taucht noch hin und wieder auf, ab 1888 (3. Ausgabe Nr. 54-57) sind mir nur noch eine Handvoll Stücke bekannt.

Als Auswahl habe ich mal 4 Belege eingestellt:

Nr.40b auf handschriftl.BP an Antonius in München
Nr.40c auf interessantem, von der Norm abweichenden Vordruck an Antonius. In der späteren Zeit entwickelten sich immer mehr "individuelle" Vordrucke
Nr. 39a und 40c auf eingeschriebenem handschr. BP an Ignatius in Regensburg
Nr.37c auf "Standard"-Vordruck an Gregor in München, interessanter Absender: von der Curatie des kgl. Zuchthauses München. Was die wohl vom Bischof wollten ?

In eigener Sache:

Für Meldungen (mit Bild) von Bischofsbriefen zwischen 1876 und 1881, die ich noch nicht in meiner Kartei erfasst habe, wäre ich sehr dankbar.

Freundliche Grüße von "weite Welle"
 
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