Thema: (?) (348/355) Nachgebühr verschiedener Länder
Postgeschichte Am: 20.09.2009 18:24:36 Gelesen: 373791# 129@  
@ die_ganzsache [#125]

Warum wurde diese deutsche Antwortkarte aus Belgien am 31. Oktober 1921 mit Nachporto belegt? 80 Pfg. ist doch der richtige Tarif.

Daß die Karte mit Nachporto belegt wurde, ist korrekt. Die Karte ist unterfrankiert und wurde vom Aufgabepostamt in Verviers daher mit 0,60 Centime Nachporto taxiert. Doch zunächst die Frage des Nachportos. Deine Annahme, daß 80 Pfg. der richtige Tarif sei, trifft nicht zu. Die Karte wurde von Belgien aus versandt und hier war der entsprechende Auslandstarif für Postkarten von Belgien in Franc bzw. Centime anzuwenden.

Verwendet wurde eine Antwortpostkarte des Deutschen Reiches mit einem Wertstempel im Germania-Muster in Höhe von 30 Pf. Das für eine Auslandspostkarte fehlende Porto hätte der Absender mit belgischen Marken zufrankieren müssen. Da die Germania-Marken in Belgien nicht galten, war die Postkarte unterfrankiert und daher mit Nachporto zu belegen.

Bei der Frage der Höhe des Nachportos muß ich wegen fehlender Wechselkurse von 1921 passen. Der Kurs müsste nach dem ausgewiesenen Nachporto von 60 Cent dann 75 Pf betragen haben, was bei dem gleich hohen Zuschlag dann 1,50 Mark ausgemacht hätte.

Die Erhebung des Nachportos ist auf jeden Fall berechtigt.

Mit Sammlergruß
Manfred
 
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