Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 14.12.2018 22:42:33 Gelesen: 457385# 479@  
@ Heinz 7 [#477]

Hugo Griebert wusste genau, dass dieses Los eine für ihn unvergleichbare Weltrarität war.

Erinnern wir uns: Haas setzte diesen Fehldruck 1905 kurzerhand an die Spitze ALLER Fehldrucke und Abarten! VOR dem Baden-Fehldruck, VOR der Schweden 3-Skilling-Marke! Nur drei Exemplare des Spanien-Fehldruckes waren bekannt, und eines davon war zudem in einem Museum "gefangen". Die 2 Reales-Marke im Paar mit einer normalen 6 Reales war zweifellos äusserst begehrenswert!

Griebert hatte an den Auktionen 1-4 sicherlich gesehen, dass die ambitionierten Sammler bereit waren äusserst hohe Preise für die Super-Raritäten auszulegen. An der fünften Auktion aber wollte er sich nicht von den Superreichen das Beste wegschnappen lassen.

Hugo Griebert bot gnadenlos mit. Wir wissen, dass im Senf-Katalog 1913 die höchste Notierung bei 30'000 Mark lag, oder ca. 40'000 Französischen Francs. In den Kriegsjahren 1914-1918 war der Briefmarken-Markt gestört, und jetzt, 1922 kam es zur ganz grossen "Neu-Orientierung".

Griebert musste feststellen, dass 40'000 Französische Francs nicht ausreichten. Auch 60'000 nicht, auch 80'000 nicht, ja sogar die Grenze von FRF 100'000 wurde einfach durchschlagen.

Ich kenne die finanziellen Ressourcen von Herrn H. Griebert nicht. Aber wenn ein Sammler bereit ist, ein so hohes Vermögen für ein Briefmarken-Los hinzugeben, dann können wir erahnen, wie wichtig Herrn Hugo Griebert die Erfüllung seines Wunsches war.

Hugo Griebert gab nicht nach. Und endlich, endlich: bei FRF 130'000 war Hugo Griebert alleine. Niemand bot mehr gegen ihn. Der Zuschlag war ihm. Er hatte das Wunderstück für seine Sammlung sichern können.

Umgerechnet in Preise von 2018 hatte ihn die Erfüllung seines Traumes annähernd 3/4 Millionen Schweizer Franken gekostet! (Die genaue Zahl werde ich nachliefern). - Verrückt, vielleicht... Aber ich bin sicher, Hugo Griebert hat seinen Kauf nicht bereut. Er hatte sich seinen Traum erfüllt.

Zwei Jahre später starb Hugo Griebert, 57-jährig.

Er hat seine Chance genutzt. Hut ab und Respekt, Mister Griebert. Die Spanien-Philatelie fand in Ihnen einen Enthusiasten und Grossmeister!

Heinz
 
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