Thema: Sammlungen: Nicht vollständig - nichts wert ?
Richard Am: 05.10.2009 20:05:17 Gelesen: 11921# 1@  
Am Freitag der letzten Woche kam der Michel-Newsletter, der mit der Überschrift warb: 'Was ist meine Briefmarkensammlung wert?'

Ich möchte diese 'Werbung' hier zur Diskussion stellen. Ihre Meinung ?

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Was ist meine Briefmarkensammlung wert?

Diese Frage stellen sich viele Briefmarkensammler oder Erben von Briefmarkensammlungen. Nur wenige Sammler finden nämlich einen Nachfolger, der die Sammlung fortführt.

Grundsätzlich rät MICHEL jedem Interessierten, eine Sammlung soweit wie möglich auszuarbeiten, damit wird das Steckenpferd facettenreich, spannend, entspannend und gleichzeitig ein lehrreiches Hobby sein.

Tritt man jedoch dem Verkauf einer Sammlung näher, ist zunächst eine nüchterne und kritische Einschätzung der Qualität der Sammlung erforderlich. Dabei sollte diese aus dem Blickwinkel des Käufers betrachtet werden.

Zum Schätzen einer Briefmarkensammlung gehört, zunächst folgende Fragen zu beantworten:

Welche wesentlichen Stücke meines Sammelgebiets besitze ich?

Wie ist die Qualität dieser Stücke?

Enthält meine Sammlung außergewöhnliche Stücke?

Besteht für mein Sammelgebiet gerade eine besondere Nachfrage?

Wenn man alle diese Fragen mit „Ja“ beantworten kann, besteht eine gute Chance, dass man seine Sammlung verkaufen kann. Für jedes „Nein“ oder „Vielleicht“ wird der mögliche Erlös verständlicherweise sinken und es wird schwieriger werden, Käufer dafür zu finden. In diesem Falle kann sich der Verkauf einzelner Sammelobjekte anbieten, was im übrigen grundsätzlich bei jedem Sammlungsverkauf zu prüfen ist.

Um Ihnen beim Schätzen Ihrer Sammlung zu helfen, finden Sie für die Sammelgebiete

Bundesrepublik Deutschland
Westberlin
Deutsche Demokratische Republik

nachfolgend Listen, in denen wir die Briefmarken zusammengestellt haben, die in einer Briefmarkensammlung enthalten sein müssen, um gut verkäuflich zu sein.

Enthält eine Sammlung die in den folgenden Listen aufgeführten Briefmarken in sehr guter Qualität, lohnt es sich, einen Verkauf weiter zu verfolgen. Man kann sich dann z. B. an einen der Händler wenden, die in den MICHEL-Deutschland-Katalogen inserieren. Vereidigte Sachverständige, die ein genaueres Urteil abgeben können, finden sie in dem Abschnitt „Prüfer“ in vielen unserer Kataloge. Oder Sie können auch uns um Rat fragen.

Fehlen diese Stücke aber oder sind sie vielleicht nicht in der erforderlichen Qualität vorhanden, so wird sich eine Sammlung nur zu einem geringen Preis oder eventuell auch gar nicht verkaufen lassen.

Bitte bedenken Sie in jedem Fall: Eine Sammlung, die über viele Jahre hinweg mit geringen Geldmitteln aufgebaut wurde, wird auch später keinen großen materiellen Wert haben. Andererseits hat sie mit großer Sicherheit dem Sammler über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg Freude, Entspannung, Erholung und vielleicht auch gleichgesinnte Freunde beschert. Das sind Werte, die man nur schwer in Geld messen kann, die aber dem Sammler wichtig sind. Wir erleben dies in unserer Korrespondenz mit Sammlern, aber auch mit anfangs interessierten Liebhabern der schönen Briefmarken immer wieder. Gar mancher Erbe einer Sammlung beginnt nach kurzer Beschäftigung mit Briefmarken, daran Spaß zu haben und plötzlich beginnt er, die geerbte Sammlung zu seiner eigenen werden zu lassen und diese auszubauen.

Für den Wert einer Sammlung entscheidende Marken:

Bundesrepublik Deutschland, postfrisch:
MiNr. 111–122
MiNr. 123–138 (Posthorn, besonders MiNr. 131–138) (gepr.)
MiNr. 139–147 (besonders MiNr. 139–140) (gepr.)
MiNr. 156–159
MiNr. 167–170
MiNr. 173–176
MiNr. 177–196 (Heuss, einschließlich Papier fl. und Wz. Y, besonders MiNr. 182 Y, 189, 190) (gepr.)
MiNr. 200–203
MiNr. 222–225

Bundesrepublik Deutschland, gestempelt:
MiNr. 111–122
MiNr. 139–146
MiNr. 156–159
MiNr. 173–176
MiNr. 179 y–186 y (gepr.)
MiNr. 182 Y (Heuss Papier fl. und Wz. Y) (gepr.)
MiNr. 200–203
MiNr. 222–225
Block 2

Berlin, postfrisch:
MiNr. 1–20 (Schwarzaufdruck) (gepr.)
MiNr. 21–34 (Rotaufdruck) (gepr.)
MiNr. 35–41 (Weltpostverein) (gepr.)
MiNr. 42–70 (gepr.)
Block 1 (Währungsgeschädigte) (gepr.)
MiNr. 71–86 (gepr.)
MiNr. 91–100
MiNr. 113
MiNr. 123

Berlin, gestempelt:
MiNr. 1–20 (Schwarzaufdruck) (gepr.)
MiNr. 21–34 (Rotaufdruck) (gepr.)
MiNr. 35–41 (Weltpostverein) (gepr.)
MiNr. 61–63
MiNr. 68–70 (gepr.)
Block 1 (Währungsgeschädigte) (gepr.)
MiNr. 72–86
MiNr. 106–109 (gepr.)

Deutsche Demokratische Republik, postfrisch:
MiNr. 251–255
MiNr. 261–270
Block 7 (gepr.)
MiNr. 286–288 (gepr.)
MiNr. 327–341 (Wz. beachten, nicht mit SBZ MiNr. 212–227 verwechseln)
MiNr. 362–379 (Fünfjahresplan Odr.)
Block 8
Block 9
MiNr. 405–422 (Fünfjahresplan Bdr.)

Deutsche Demokratische Republik, gestempelt:
MiNr. 261–270
Block 7 (gepr.)
MiNr. 286–288 (gepr.)
MiNr. 327–341 (Wz. beachten, nicht mit SBZ MiNr. 212–227 verwechseln) (gepr.)
MiNr. 362–379 (Fünfjahresplan Odr.)
Block 8 (gepr.)
Block 9 (gepr.)
Block 13 (gepr.)

Allgemeine Hinweise:

Die angegebenen Marken gehören zu einer Standardsammlung des entsprechenden Gebietes, wie sie z. B. durch die Felder eines Vordruckalbums vorgegeben ist. Fett gedruckt sind die für die Verkäuflichkeit absolut entscheidenden Briefmarken. Fehlen diese Marken in der erforderlichen Qualität, ist eine Sammlung nur noch mit großen Einschränkungen verkäuflich.

Die Marken müssen in einwandfreier Erhaltung sein, fälschungs- oder verfälschungsgefährdete Marken sollten aktuell geprüft sein (Hinweis gepr.). Besonders zu beachten: entfalzte und/oder nachgummierte Marken oder Marken mit Falschstempel dürfen nicht vorhanden sein.

Besonders bei DDR gibt es zahlreiche Marken und Blocks, bei denen Wasserzeichenvarianten (Wz. liegend oder stehend) bekannt sind, die einen sehr erheblichen Einfluss auf den Gesamtwert einer Sammlung haben können.

(Quelle: http://www.michel.de/datenbank/index_werteinersammlung.php)
 
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