Thema: Bedarfsbriefe mit Blockfrankaturen aus aller Welt
Christoph 1 Am: 04.03.2019 13:50:48 Gelesen: 61160# 155@  
@ Setubal [#152]

Hallo Rolf-Dieter,

bei Deinem sehr interessanten Beleg von Berlin-Steglitz nach Tel Aviv finden sich in der ausführlichen Beschreibung zwei Fehler:

1. Das frankierte Porto ist in der Summe mit 85 Pfennig zwar richtig beschrieben, setzt sich aber aus Einzelwerten von 42 Pf + 108 Pf Zuschlag (Braunes Band), 25 Pf + 15 Pf Zuschlag (Olympia), 3 Pf (Gemeindekongress) und 15 Pf (Weltkongress Freizeit) zusammen. Du hast hier in Deiner Beschreibung die Olympia-Marken falsch summiert.

2. Der verwendete Stempel aus Berlin-Steglitz ist kein Sonderstempel, sondern ein normaler Tagesstempel. Allerdings fällt auf, dass es sich um einen Stempel ohne Uhrzeitangabe handelt, der normalerweise nur im Innendienst (z.B. im Zahlungsverkehr) verwendet wurde.

Darüber hinaus wirft der gezeigte Beleg natürlich die Frage auf, was es mit der Blaustiftnotierung 140 auf sich hat? Wurde hier eine Nachgebühr erhoben? Und wenn ja, warum? War doch das Porto von 85 Pfennig korrekt (nach Deiner Auflistung)? Die entscheidende Stellschraube dürfte wohl die Luftpostgebühr sein. Hier ist mir nicht klar, auf welcher Grundlage Du auf 30 Pfennig kommst? In meinem (älteren) Postgebühren-Handbuch steht, dass es für die Luftpostzuschläge ab 1.5.1933 bis Kriegsende keine belastbaren Übersichten gibt. Zuvor wurden für einen Brief nach Palästina pro 10 g 20 Pfennig Luftpostzuschlag erhoben, für diesen Brief wären es also 40 Pfennig gewesen. Es ist nicht anzunehmen, dass diese Gebühren ab 1933 gesenkt wurden, vielmehr gehe ich von einer weiteren Erhöhung aus. Das könnte die möglicherweise erhobene Nachgebühr erklären?

Viele Grüße
Christoph
 
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