Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 09.07.2019 22:31:40 Gelesen: 424842# 560@  
@ 10Parale [#559]

Vielen Dank für das Lob. Es freut mich, wenn meine Beiträge Gefallen finden.

1917 bestand also die Situation, dass nur 3 Perot-Ausgaben/1. Ausgabe bekannt waren (eine rote, zwei schwarze Marken).

Ca. 1918 wurden fünf weitere Exemplare entdeckt(!):

2 x SG 0 1 - schwarz 1848
2 x SG 0 3 - rot 1853
1 x SG 0 5 - rot 1856

Welche 1922 an grosse Sammler verteilt wurden (vier davon, siehe Beitrag [#558]). Im November 1922 kamen dann die Ferrary-Stücke unter den Hammer. Die Stimmung war gespannt, nachdem die ersten vier Ferrary-Auktionen manch eine Überraschung gebracht hatten.

Die meisten Sammler dürften überrascht gewesen sein, als sie den Katalog zur 5. Auktion Ferrary studierten; gleich ZWEI Bermuda-Erstausgaben waren im Angebot!



Die Fototafel 3 zeigt nicht den ganzen Brief, aber doch einen grossen Teil davon. Ferrary wurde von einigen Sammlern kritisiert, weil er sich in der Regel mit den Briefmarken begnügte, und Briefe nicht besonders sammelte. Er soll auch Briefmarken von Briefen abgelöst haben, was heute verpönt ist. Aber wir sehen an vielen Beispielen, dass Ferrary auch einige Briefe besass und behielt und mitnichten alle Marken von der Briefunterlage löste.

Wir sehen am Foto, dass die Tinte auf der Marke 1922 verschmiert war, ein Zustand, der 1963 nicht mehr bestand.

Und wir sehen ferner, dass neben Los 122 (dem Brief) auch ein Los 121 (lose Marke, schwarz) angeboten wurde, Ferrary besass also BEIDE Varianten schwarz UND rot!

Arthur Hind kaufte Los 121 und Maurice Burrus war schliesslich der Käufer von Los 122 (dem Brief). Er hatte sich damit das beste der nunmehr 8 Exemplare gesichert. Nach vorliegenden Informationen zum ersten Mal bildeten sich an einer öffentlichen Auktion die Preise:

Zuschlag Los 121: FRF 15'500 + 17.5 %
Zuschlag Los 122: FRF 30'000 + 17.5 %

Diese Preise waren respektabel. GB£ 286 bzw. GB£ 553 waren 1922 viel Geld. Umgerechnet auf Werte von 2018 ergibt sich ca.

CHF 88'000 für die lose Marke
CHF 170'000 für den Brief.

Maurice Burrus hatte den Brief gekauft. 41 Jahre später wurde das Traumstück wieder verkauft, in London. Aus dem Katalog 1963 stammt das oben gezeigte Foto (Beitrag 555).

Los 122 erreichte Platz 58(*) aller Ferrary-Lose

(*)= diese Zahl ist "ohne Gewähr". Ich habe meine Studie vor ein paar Jahren gemacht und seither haben sich ein paar Daten geändert; ich müsste alles neu rechnen, was noch nicht geschehen ist. Grosse Verschiebungen in der Reihenfolge der teuersten Marken an den Ferrary-Auktionen sind aber nicht zu erwarten.

Heinz
 
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