Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 29.10.2009 08:12:53 Gelesen: 1303874# 306@  
Briefmarken sind wieder "in"

Von Markus Stingel

Kurier.at (19.10.09) - Anleger greifen wieder gerne zu konservativeren Anlageformen. Briefmarken feiern wie viele andere Sachwerte derzeit eine Renaissance.

Amouröse Anbandelungsversuche a la: "Willst du noch mit hochkommen, da könnte ich dir meine Briefmarkensammlung zeigen", sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, beim Thema Geldanlage haben Briefmarken aber nach wie vor Zukunft: Wie viele andere Sachwerte feiern sie derzeit eine Renaissance.

Dabei muss es ja nicht gleich eine "Blaue Mauritius" sein, die wohl bekannteste Briefmarke der Welt. Ein Exemplar des Postwertzeichens, das 1847 von der ehemaligen britischen Kolonie Mauritius in Auftrag gegeben wurde, kam Anfang Oktober in New York um 60.000 Euro unter den Hammer. 1993 erzielte der legendäre "Bordeaux-Brief", auf dem eine Blaue und eine Rote Mauritius kleben, den sagenhaften Preis von 3,3 Millionen Euro. Insgesamt wurden je 500 Stück der Mauritius 1 Penny (rot) und 2 Pence (blau) gedruckt. Die meisten Exemplare befinden sich allerdings nicht am freien Markt, sondern sind im Besitz von Postmuseen.

Die teuerste Einzel-Briefmarke der Welt, der schwedische Fehldruck "gelb statt grün" der "Tre Skilling Banco" (1855 ausgegeben), wechselte 1996 für rund 1,8 Millionen Euro den Besitzer.

Was nun aber tun, wenn beim Durchstöbern des Dachbodens tatsächlich ein altes Briefmarken-Sammelbuch zum Vorschein tritt? Ab damit zum Dorotheum. Dort werden die vermeintlichen Schätze (gratis) bewertet. Vielleicht sind ja Marken der "Merkur"-Serie (1851 bis 1856) dabei - die teuersten in Österreich. Eine zinnoberfarbene Merkur wurde 2008 zum Rekordpreis von 26.900 Euro versteigert.

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Das Schöne bei Briefmarken sei - neben der Wertbeständigkeit -, dass man gleichzeitig auch dem trefflichen Hobby der Philatelie frönen könne, schwärmt Erich Kosicek vom Dorotheum. Der Experte gibt Briefmarkenkundlern einige Tipps:

Nur Marken vor 1960 haben Sammler- und deshalb auch entsprechenden Marktwert.

Seit zehn Jahren geht der Trend weg von Einzelmarken in Richtung komplette Briefe und Postkarten.

Augen auf bei Marken aus der UdSSR. Diese erzielten in der jüngeren Vergangenheit ansehnliche Renditen.

Die Klassikperiode (1850 bis zum 1. Weltkrieg) ist besonders wertbeständig.

Der Preis der Marke hängt in erster Linie von der Rarität und dem Zustand ab.



Großbritanniens Queen Elizabeth II. Die Queen als Philatelistin? Die Mauritius stammt jedenfalls aus dem Commonwealth.

(Quelle: http://kurier.at/geldundwirtschaft/geld/1948084.php)
 
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