Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 25.10.2019 11:47:58 Gelesen: 233137# 473@  
Liebe Freunde,

als Postgeschichtler sind die klassischen, bayerischen Bischofsbriefe für mich i. d. R. eher weniger interessant, wenngleich es natürlich wohl begründete Ausnahmen gibt und schön sind sie ja allemal.

Sigi Deider hatte aber einen im Katalog, den ich dann doch unbedingt wollte und, voilà, hier ist er:



Urspründlich als portofreie R.S. Regierungs - Sache mit Expeditionsnummer aufgegeben, gab es wohl in Peiss am 14.9.1850 ein bischen Ärger, warum auch immer (kein Inhalt, wie praktisch immer).

Jedenfalls strich man unten links die Franchise durch und notierte oben links "franco". Von Peiss nach München waren es lediglich 25 km, so dass die Frankatur mit 3 Kreuzern bis 1 Loth inkl. korrekt war.

Aber was machte man da mit der Marke? Sie klebte so gut wie nicht mehr mit ihrem Gummi, so dass man sie mit rotem Siegelwachs applizierte, wo sie auch heute noch, 168 Jahre später, gut hält.

Achim Helbig hat ja vor geraumer Zeit Hinweise in den Akten gefunden, dass die Gummierung der ersten Marken Bayerns oft weniger zufriedenstellend waren und "nachgummiert" werden musste, damit sie überhaupt hafteten (und wir erinnern uns, dass auf dem Transportweg abgefallene Marken nicht der Freimachungen dienen konnten und die nämlichen Briefe als unfrankiert anzusehen waren).

Auf Bischofsbrief kenne ich nur ganz wenige, vergleichbare Stücke und den Fingerhutstempel nahm ich quasi kostengünstig mit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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