Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 15.01.2020 22:14:56 Gelesen: 310189# 780@  
@ Heinz 7 [#779]

Meine Leser mögen mir verzeihen, dass ich denselben Beleg in zwei Themen zeige: "Farbfehldrucke" gestern, und heute im Thema "Rumänien für Sammler". Wir haben hier aber leider im 2020 noch keinen Beitrag gesehen, und darum ist es höchste Zeit.

Anhand der Katalogpreise möchte ich zeigen, dass seltene Rumänien-Marken im Preis in der Regel eine schlechtere Entwicklung nahmen als die Marken vieler andere Länder.



Ich habe im Thema "Farbfehldrucke" Näheres zur seltenen Rumänien Michel Nr. 44F geschrieben. Diese hat(te) im Katalog Michel 2006/07 einen Katalogwert von lediglich Euro 450. Fast zur selben Zeit (Michel 2010) waren ein paar Schweiz und Altdeutschland-Raritäten bewertet wie folgt:

Schweiz/Genf Nr. 4 - gestempelt Euro 1'700 (1847 - Genf, grosser Adler, hell)
Schweiz/Zürich Nr. 2 I - gestempelt Euro 1'600 (1843 - Zürich 6, Untergrundlinien senkrecht)
Altdeutschland/Bremen Nr. 3 - gestempelt Euro 900 (1860 - Staatswappen, 7 Grote, gelb)
Altdeutschland/Schleswig-Holstein Nr. 1 - ungebraucht Euro 400 (1850 - deutscher Adler, 1 Schilling)
Altdeutschland/Bayern, Porto Nr. 2 - gestempelt Euro 2'200 (1870 - 1 Kreuzer schwarz)

Nun blicken wir 80 Jahre zurück.

Da finden wir für eben diese Marken folgende Notierungen im Stanley Gibbons Katalog 1939:

Schweiz/Genf SG No. 4 - gestempelt GB£ 7
Schweiz/Zürich SG No. 5 - gestempelt GB£ 10
Altdeutschland/Bremen SG No. 4 - gestempelt GB£ 10
Altdeutschland/Schleswig-Holstein SG No. 1 - ungebraucht GB£ 7
Altdeutschland/Bayern, SG No. 303 - gestempelt GB£ 8

Warum erzähle ich dies hier alles?

Nun - die oben gezeigte Rumänien-Seltenheit kostete nach Stanley Gibbons im Jahre 1939 GB£ 10 (SG No. 173).

Wir sehen also, dass in den folgenden 70-80 Jahren diese ausgewählten Marken eine andere Wert-Entwicklung erlebten als diese rumänische Rarität. Da sie meines Erachtens wirklich selten ist, finde ich die Katalognotierung bei Michel 2010 als eher tief (zu tief). Rumänien ist ja heute ein beliebtes Briefmarkenland, aber in den Jahren nach dem Krieg fiel es in der Gunst der Sammler markant zurück, wie sich an mehreren Beispielen zeigen lässt.

Heinz
 
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