Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 30.01.2020 11:00:52 Gelesen: 226677# 494@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Trauer - Drucksache aus Augaburg vom 4.3.1875 an "Herrn Professor Bischoff an der königlichen Gewerbeschule in Würzburg.

Üblicherweise (Inhalt fehlt) durfte so gut wie nichts in die Drucksachen geschrieben werden, weil sonst ihr Charakter von Drucksache zu Brief mutierte mit der Folge, dass die Gebühren weitaus höhere wurden.



Hier schrieb der Absender unten links statt dem üblichen "Franko", "frei", "markirt" oder "Gedrucktes" doch glatt "Gruß B????", was er natürlich nicht durfte, weil ein Gruß nicht Teil der Adresse sein konnte und somit als brieflicher Inhalt galt, was die Folge gehabt hätte, dass der - jetzt Brief mit 3x zu frankieren gewesen wäre, dafür ungenügend frankiert mit 7x Porto abzüglich dem 1x der Marken mit dem Vermerk "noch 6x" zu versehen gewesen wäre. Aber man war wohl gnädig in Augsburg und Würzburg hat sich offenbar auch nicht daran gestört.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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