Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 18.03.2020 12:26:04 Gelesen: 223084# 502@  
Liebe Freunde,

sodele - hier 2 Seiten aus der Contra - Sammlung:



Zuerst mit 2 Briefen aus München und Kronach, bei denen der Aufgabestempel trotz Mühlradstempel unterblieben war - in München gab es mehrere Stempel, da hätte man am 11.11.1866 (Karneval, Fasnet oder was auch immer) sicher einen anderen, der herumlag, nehmen können. Ich nehme an, dass man später "v. München" handschriftlich hinzu fügte, von wem auch immer.

Der aus Kronach vom 29.4.1867 mit dem Sondertyp des 261 dürfte auch mit der Bahnpost in Verbindung stehen, oder man hat es halt irgendwo später beigefügt.



Die 2 Chargébriefe aus Vohenstrauß sind aber große Besonderheiten, weil ich 3 Chargébriefe von dort in dieser Zeit (um 1860) kenne, die alle drei handschriftliche Ortsaufgaben haben (von derselben Hand!); daher nehme ich an, dass der Expeditor dort diese selbst ausfertigte, aber die Stempelung der gewöhnlichen Poststücke einem Adlaten delegiert hatte und er somit selbst die Eintragungen in den Postscheinen, der Liste der Recobriefe und auf den Briefen selbst vornahm.

Es wäre interessant zu sehen, wer noch Recobriefe von Vohenstrauß besitzt und ob diese vergleichbar behandelt wurden. Viele scheint es aber nicht zu geben von dort, obwohl Herr Sem in seinem Katalog satte 20 Euro Mühlradstempelzuschlag bewilligt und es demnach viele Hundert Briefe und damit auch Dutzende von Recobriefen auf dem Markt geben müsste - nur habe ich die bisher in über 40 Jahren nicht gesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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