Thema: Motiv Flugzeuge
filunski Am: 28.04.2020 22:56:51 Gelesen: 524643# 1078@  
Verehrte Freunde der fliegenden Kisten,

heute stelle ich mal ein paar Flugapparate vor die wahrlich die Bezeichnung "fliegende Kisten" verdient haben. Drei Typen aus den Pioniertagen der Fliegerei.

Wie kam ich drauf?

Gestern bekam ich einen Zusammendruck (Streifen) einer Marke aus der Tschechoslowakei (MiNr 2397) zur Ausstellung Praga 1978.



Eigentlich interessierte mich der zur Entwertung verwendete Handrollstempel, aber die Marke ist auch hier für das Thema sehr interessant.

Hier eine Einzelmarke daraus (die Nummern 1-3 sind von mir angebracht):



Darauf abgebildet sind gleich drei recht eigentümlich anmutende Flugapparate:

1: Clément Aders Avion III oder auch Éole III
2: Rumpler oder Etrich-Taube
3: Nieuport-Dunne D-8

Im Einzelnen, fangen wir an mit der Éole III des französischen Luftfahrtpioniers und Konstrukteurs Clément Ader aus dem Jahre 1897. Seine eigenwillige wie eine riesige Fledermaus aussehende Konstruktion schaffte es tatsächlich im Jahre 1897 bei einer Vorführung die Erdanziehung für kurze Zeit zu überwinden. Die "fliegende Kiste" und auch ihr Erfinder überstanden den Flugversuch heil und bereits im Jahre 1909 wurde die Éole III bei der ersten Pariser Luftfahrtausstellung (Salon de l'Aviation) im Grand Palais ausgestellt:



Ein Nachbau kann heute noch in Paris im Musée des Arts et Métiers bestaunt werden:



Philatelistisch kam der Konstrukteur und seine Flugmaschine auch 1991 auf einer Blockausgabe (MiNr Bl. 64) aus dem Senegal zu Ehren:



Zur Nr. 2, hier können wir durchaus schon von einem Flugzeug sprechen. Die Etrich Taube des österreichischen Flugpioniers Igo Etrich. Ab 1910 in den Berliner Rumpler Werken produziert wurde sie auch unter dem Namen Rumpler-Taube bekannt. Im bald darauf beginnenden 1. Weltkrieg kam dieses Flugzeug vielfach zum Einsatz. Allen hier ist sicher die passende Marke dazu aus Berlin bekannt (MiNr 566):



Das Flugzeug war aber auch ein lohnenswertes Objekt auf zahlreichen Vignetten und Reklamemarken gerade zu Beginn des 1. Weltkriegs. Hier aus der Serie "Luftfahrerdank" ein Beispiel:



In einer anderen Reklamemarkenserie wurde sogar auch mal eine spezielle Version der Taube abgebildet, die "Wasser-Taube":



Last not least, die Nr. 3, die Dunne D.8 des irischen Luftfahrtpioniers und Offizier der britischen Streitkräfte John William Dunne. Dieser konstruierte eine ganze Reihe von "Nurflügelflugzeugen". Von seinem fortgeschrittensten Modell, der D.8 wurden ab 1912 vier Exemplare hergestellt. Die Lizenz dafür erwarb die französische Firma Nieuport und fertigte das Flugzeug unter der Bezeichnung Nieuport-Dunne D-8.

Philatelistisch konnte ich diesen Typ nicht mehr entdecken. Hier ein zeitgenössisches Originalfoto der D.8, aufgenommen in Farnborough im Jahre 1914:



Das war's mal wieder mit einem kleinen Ausflug in die Anfangsjahre der Fliegerei.

Horrido,
Peter
 
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