Thema: Briefmarkenhändler und Briefmarkensammler früherer Zeiten
TeeKay Am: 14.05.2020 21:59:25 Gelesen: 119467# 232@  
Briefmarkenauktion in der Hauptstadt Deutschlands - ok, das kann ich mir vorstellen. Mir fällt es aber immer noch schwer, mir eine Briefmarkenhandlung im Jahr 1943 im besetzten Belarus vorzustellen. Da kämpfen Partisanen gegen die Besatzer, die Millionen Belarusen töten, verhungern lassen, 20.000 Grodnoer vergasen, erschießen - und in dieser Stadt, in der 33.000 Menschen starben und deren Gebiet eines der Zentren des Partisenkampfes ist, lässt sich jemand aus Krakau einen Sonderstempel schicken. Und es ist kein deutscher Soldat oder ein dorthin eingewanderter Deutscher, sondern dem Namen nach ein Belaruse.

Interessant ist auch, dass mitten im Krieg diese Karte nach nur zwei Tagen ankam, während im vergangenen Jahr ein Brief von Deutschland ins Grodnoer Gebiet 11 Tage brauchte.



Zur Straße, in der die Briefmarkenhandlung war, gibt es sogar eine Webseite, von Briefmarkenhändler ist leider keine Rede [1].

In Hausnummer 11 wurde 1940 eine Apotheke gegründet, die es heute noch an der gleichen Stelle gibt.

Das ist Hausnummer 11 im Jahr 1940:



Und die gleiche Stelle heute - es sieht noch genauso aus, was man nur für wenige städtische Gebiete in Belarus sagen kann [2].

[1] http://www.mein-grodno.eu/eliza_orzeszkowa_strasse.html
[2] https://bit.ly/3fQUDze
 
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