Thema: Altdeutschland Bayern: Drucksachen
bayern klassisch Am: 27.12.2009 09:01:24 Gelesen: 18730# 9@  
Liebe Sammlerfreunde,

dann geht es weiter mit dem Postvereinsausland, ehe wir zum Postverein später kommen werden.



Frühe DS mit Streifband in die Schweiz aus Augsburg vom April 1853. Nach dem Vertrag BY - CH vom 1.10.1852 kostete ein Loth DS je einen Kreuzer, wobei bis 31.3.1854 der CH - Anteil bar bezahlt und siegelseitig notiert werden musste, weil die CH keine bayerischen Marken für ihre eigenen Gebühr anerkannte, eine sogenannte geteilte Frankoabgeltung.

Die DS wog hierbei über 2 bis 3 Loth und war demnach dreifach schwer. Der Absender hätte nun mit 3 Kr. in Marken Bayern und mit 3 Kr. Barzahlung die Schweiz abfinden müssen.

Statt dessen klebte er eine 6 Kr. Marke auf, was die Abrechnung erschwerte. Weil die Marke wohl nicht mehr ablösbar war, beließ man es dabei, schrieb hinten kein bares Weiterfranko an und führte sie in der Briefkarte nach Zürich als voll bezahlt an, indem man der CH die ihr zustehenden 3 Kr. intern vergütete.

Da sie in der Liste der eingeschriebenen Poststücke aufzuführen war, dürfte dies leichter gefallen sein, als wenn es sich um ein normales Poststück gehandelt hätte.

Dass die DS darüber hinaus noch eingeschrieben wurde, macht sie zum Unikat, denn die 6 Kr. für die Chargierung zahlte der Absender, so dass ihn diese DS total 12 Kr. (3 Mittagessen!) kostete.



Eine kaum zu glaubende Besonderheit weist diese DS auf, die in der CH gedruckt, aber in Bayern zu Post gegeben und mit je einem Kreuzer für BY und die CH frankiert wurde. Remailing Anno 1872 auf die ganz besondere Art ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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