Thema: Retourmarken Bayern
bayern klassisch Am: 29.12.2009 17:58:16 Gelesen: 26574# 10@  
Hallo,

ich hatte hier schon einen Brief mit der Retourmarke von Speyer aus 1872 gezeigt.

Das Problem ist ganz einfach: Diese Märkchen wurden aus den Akten gestohlen oder verhökert und in großen Mengen auf die Sammlerschaft losgelassen. Diese merkte, dass es Belege hiervon kaum einmal gibt und "produzierte", was der Sammlermarkt wollte.

Da sie auch heute noch für wenig Geld in großen Quantitäten verfügbar sind (eBay et altera), versuchen sich immer wieder "Künstler" und "Freischaffende", mit Hilfe von alten Briefen und günstig erworbenen Retourmarken Traumbelege zu produzieren.

Diese Versuche fallen mehr oder weniger lächerlich aus, wenn man die Umstände der Postbehandlung der damaligen Zeit kennt.

Den Gipfel erklomm eine Postkarte (!) von ca. 1880, auf der eine Retourmarke als Weltrarität angepriesen wurde. Da eine Retourmarke eine Verschlußmarke war, fragt man sich unwillkürlich, was bei einer Postkarte geöffnet und wieder verschlossen werden sollte.

Weil daher so viele Briefe manipuliert wurden, zogen sich viele Sammler von diesem interessanten Teilgebiet der Philatelie finanziell enttäuscht zurück.

Die Meinung, dass in einem reinen Briefmarkenkatalog dergleichen nichts zu suchen hat, teile ich auch.

Spezialkataloge wie die von Peter Sem zeigen das Grobe auf. Es dürfte auch hier, wie fast überall bei Bayern, noch einiges zu entdecken geben.

Ich persönlich halte von ungebrauchten Stücken nichts, weil sie mir der Zeit, aus der sie stammen, i. d. R. nichts zu tun hatten. Für echte Briefe mit ihnen kann ich mich aber immer wieder begeistern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
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