Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 09.07.2020 12:07:36 Gelesen: 214856# 542@  
Liebe Freunde,



vom Kemser Schorsch erreicht mich heute ein nettes Briefchen, das (mich) zu erfreuen weiß.

Geschrieben in Landshut "V:d:k:Rgg:v:Ndb:" = Von der königlichen Regierung von Niederbayern an das bischöfliche Ordinariat in Regensburg "Mit Beilagen", wurde es am 5.4.1851 auf die Reise gescchickt (kein Inhalt, hinten blank). Als Regierungs - Sache war es portofrei.

Bei seiner Ankunft wollte der Beamte in Regensburg siegelseitig den Eingang stempeln, aber die Beilagen waren so mit dem Brief verflochten, dass er das nicht konnte und folglich vorne seinen Regensburger Zweikreisstempel aufsetzte - die normative Kraft des Faktischen hatte wieder mal zugeschlagen.

Der Brief wurde am Folgetag zugestellt, jedoch umadressiert nach Passau und erneut aufgegeben. Evtl. noch am selben Tag (6.4.1851), evlt. auch später (wahrscheinlicher), aber das wissen wir nicht genau. Da die Expeditions-Nr. von Regensburg nicht geändert worden war, hatte man wohl erst gar keine neue Geschäftsnummer vergeben (oder hatte es auf dem Brief zu ändern vergessen) und den Brief einfach weitergeroutet.

Passau sah sich ebenfalls außerstande, seinen Eingangsstempel (Halbkreiser) abzuschlagen - weder hinten, noch vorne. Es ist ganz nett, wenn man ein paar Spielarten dieser Dienstbriefe zeigen kann, bei denen der Ankunftsstempel statt hinten vorne appliziert wurde.

An dieser Stelle eine kleine Bitte: Unterstützt die guten und netten Händler mit euren Käufen in dieser schweren Zeit - wenn die Guten und Netten weg sind, bleibt nicht mehr so viel übrig für uns Sammler. Danke ! !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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