Thema: Tauschverkehr in und mit der DDR
Richard Am: 28.12.2007 23:26:39 Gelesen: 29875# 1@  
Aus dem Thema 'Echt gelaufen' ausgelagerter Beitrag

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Concordia CA Am: 25.12.2007 11:40:01 Gelesen: 84 # 6

Zu DDR-Zeiten wurden Tauschsendungen behördlich kontrolliert und abgestempelt:

Deutscher Kulturbund
Zentrale Kommission Philatelie
Auslandssendungs-Kontrollstelle

Belege mit Tauschsendungs-Aufklebern und Abstempelung sind nicht sehr häufig erhalten.

(Beleg am Ende des Beitrags)

Ich wünsche allerseits ein schönes Weihnachtsfest.

Jürgen

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Pilatus Am: 25.12.2007 18:42:36 Gelesen: 74 # 8

@ Concordia [#6]

Hallo Jürgen,

der Beleg, den Du hier zeigst, ist für mich als Bürger der ehemaligen DDR eine echt neue Erfahrung. Ich habe von ca. 1956 - 1965 Tauschverkehr mit 13 Auslandstauschpartnern gehabt. Angefangen mit BRD, über Dänemark, Schweden, Österreich, Jugoslawien, Polen, Sowjetunion, Israel, Australien bis Indonesien. In fast allen Fällen habe ich je einmal alle Neuausgaben der DDR postfrisch an diese Partner geschickt und deren Neuerscheinungen zurück erhalten.

In der gesamten Zeit ist nicht eine Sendung "verloren gegangen" und ich habe nie eine wie "auch immer geartete Kontrolle" an meiner Eingangspost feststellen können. Aber wie gesagt habe ich nie größere Mengen versandt und auch nicht erhalten. Alles per Luftpost und ohne Einschreiben. Scheinbar wurden nur größere bzw. auffällige Sendungen kontrolliert. Dazu würden mich Erfahrungen anderer Sammler aus der DDR interressieren.

MfG. Pilatus

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Concordia CA Am: 25.12.2007 21:28:52 Gelesen: 65 # 9

@ Pilatus [#8]

Unter diesem Wikipedia-Link findest Du einige sehr interessante Informationen zum Thema Tauschverkehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Sammlerausweis

Ich wünsche allerseits ein schönes Weihnachtsfest.

Jürgen

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Pilatus Am: 25.12.2007 22:46:55 Gelesen: 58 # 10

@ Concordia [#9]

Hallo Jürgen,

die Angaben unter dem von Dir gegebenen Link sind bezüglich der Anfangszeit nur sehr bedingt richtig. Es kann nicht heißen, der Verkauf von Postwertzeichen erfolgte nur noch gegen Ausweis, sondern der Verkauf von kompletten Sätzen, also mit Sperrwert, erfolgte gegen Ausweis und zwar durch die Post. Über den Kulturbund konnte man 3 Sätze zuzüglich beziehen. Soviel dazu.

Meine im Beitrag # 8 genannten Erfahrungen zeigen aber, daß es möglich, war an diesen Bestimmungen vorbei zu handeln bzw. richtiger gesagt zu tauschen. Außerdem war es möglich Verwandte und Bekannte einzuspannen, die sich ebenfalls einen Sammlerausweis besorgten und für Dich die Marken bezogen. Auf diese Art habe ich ständig 18 Sperrsätze bezogen. Ohne sie hätte ich ja für 13 Tauschpartner nicht das notwendige Material gehabt.

Wäre man in der DDR so überwacht worden, wie man es uns heute weismacht, hätte ich meinen Tauschverkehr nicht über Jahre fortführen können. Eben deshalb bin ich an Erfahrungen anderer Sammler aus den neuen Ländern interessiert.

MfG. Pilatus


 
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