Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 09.08.2020 14:55:11 Gelesen: 211531# 547@  
Liebe Freunde,

für meine kleine Spezialsammlung "Chargé in Bayern" suche ich immer Briefe, die entgegen der Vorschrift auf die Reise gingen und bei Postsonderdiensten war dies natürlich häufiger der Fall, als bei Standardbriefen, weil mit jeder Sonderleistung sich das Fehlerspektrum quadrierte.



Brief aus Pfeffenhausen vom 25.4.1868 an Advokat Götz in Landshut, frankiert mit einer Nr. 15 und passendem Mühlradstempel 393. Der Brief war recommandirt und erhielt folglich den Stempel Chargé (sogar zweifach, aber nicht in vorgeschriebener roter Farbe!), aber keine Reco-Nummer. Dafür stellte man fest, dass er über 1 Loth wog und taxierte ihn mit 8 Kreuzern nach. Rechnung: Schwere Briefe unfrankiert 11 Kr., minus des Wertes der Marke von 3 Kr. = 8 Kreuzer beim Empfänger zu kassieren.

Rekobriefe, die unterfrankiert blieben, sind immer selten. Welche ohne Reco-Nr. kenne ich sonst in dieser Kombi gar nicht und ich bin sehr froh, eine solch schöne Kombi zeigen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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