Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 06.12.2020 11:48:13 Gelesen: 197527# 616@  
Liebe Freunde,

bei einem Ortsbrief aus Memmingen vom 14.10.1875 wird man zumindest von außen nicht leicht auf einen Postbetrug schließen können, selbst wenn er die Anschrift "Herrn Hans Bischoff, per Adresse Herrn Decan Bischoff Memmingen" trägt.





Aber hinten zeigt er den gleichen Stempel von 14.10. und noch einen vom 15.10., was darauf schließen lässt, dass er spät in dem Briefkasten aufgefunden wurde und am 14.10. nicht mehr einem Stadtbriefträger mitgegeben werden konnte, dann also am nächsten Tag.

Aber der Inhalt zeigt uns etwas anderes, nämlich Hans Fischer aus Kempten, der am 13.10. diesen Fernbrief geschrieben und trockengesiegelt hat, ihn aber im nahen Memmingen für nur 1 Kreuzer aufgeben ließ, wohingegen ein Brief aus Kempten 3 Kreuzer nach Memmingen gekostet hätte.

Leider ist die Marke eine 22y und keine 32, die zeitlich gepasst hätte, aber man kann halt nicht alles haben, wenn man solche Briefe unerkannt kauft.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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