Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Richard Am: 03.03.2010 20:10:10 Gelesen: 2537844# 246@  
Volks- und Raiffeisenbanken: Mit dem Brief zum Bankschalter

Von Martin Dowideit

Stuttgarter Zeitung, Frankfurt (23.02.10) - Etliche Volks- und Raiffeisenbanken wollen in ihren Filialen in den kommenden Jahren auch Postdienstleistungen anbieten. Dazu hat eine Beratungsfirma der genossenschaftlich organisierten Geldhäuser ein Konzept erarbeitet, teilte der Genossenschaftsverband am Montag in Frankfurt mit. "Wir wollen vor allem an Orten, wo die gelbe Post nicht mehr vorhanden ist, da sein", sagte Verbandspräsident Michael Bockelmann. Die Interessenvertretung spricht für über 300 Kreditgenossenschaften in 13 Bundesländern.

Was für Vorteile es bringen kann, Post- und Bankdienstleistungen unter einem Dach anzubieten, macht die Postbank seit Jahren vor. Kommt etwa ein Kunde zur Post, um per Postident-Verfahren ein Girokonto bei einer Online-Bank zu eröffnen, weist der Mitarbeiter am Schalter gerne darauf hin, dass die Postbank selber Konten anbietet. Die Verknüpfung von Post- und Bankgeschäft bringt die Kunden auch dazu, häufiger die Filialen aufzusuchen als es bei einem reinen Finanzinstitut der Fall ist. Das macht den Betrieb der Geschäftsstellen wirtschaftlicher.

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben erste Tests in Niedersachsen (Hannoversche Volksbank) und Sachsen (Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain) bereits abgeschlossen und das Interesse sei vor allem in ländlichen Regionen groß, in den eigenen Filialen auch Briefe und Pakete anzunehmen. Denn vor allem dort würde die Post Geschäftsstellen schließen Die Postdienste bei den ersten Banken jenseits der Testinstitute sollen ab April angeboten werden. So hätten zehn Geldhäuser beschlossen, den Schritt zu gehen - darunter drei Banken in Rheinland-Pfalz, zwei in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie eine in Thüringen. Grundsätzliches Interesse hätten gar 240 Institute.

Das Projekt soll ausgebaut werden

Die Hannoversche Volksbank bietet derzeit in fünf Filialen in Celle verschiedene Postdienste an. In der größten Geschäftsstelle gibt es einen externen Betreiber, der nicht nur Pakete und Briefe annimmt, sondern auch Schreibwaren verkauft. In den kleineren Filialen nehmen Bankmitarbeiter Pakete und Briefe an und verkaufen Briefmarken. Die Weiterverarbeitung übernahm dann ein regionaler Briefdienstleister und nicht die Deutsche Post.

"Wir haben gute Erfahrungen gemacht, weil sich die Frequenz in den Filialen erhöht hat", so ein Sprecher der Volksbank. Die verbreitete Nutzung von Online-Banking und Geldautomaten habe in der Vergangenheit die Zahl der Besucher gedrückt, die Postdienste seien ein Mittel gegen die Rückgänge. Das Projekt solle ausgebaut werden.

(Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2396827_0_5113_-volks-und-raiffeisenbanken-mit-dem-brief-zum-bankschalter.html )

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Ergänzend dazu:

GenoPost ermöglicht Postdienste in der Bank

Posttip.de (22.02.10) - Die 2009 gegründete GenoPost eG soll nach Angaben des Verbandes die Basis für Postdienste in Bankfilialen bilden. Getestet wurde das Modell von der Volksbank Hannover sowie der Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain. Auch werde darüber nachgedacht, noch weitere Dienstleistungen wie beispielsweise Kopiergeräte und Auflademöglichkeiten für Handyguthaben anzubieten, heißt es in der Mitteilung.

(Quelle: http://www.posttip.de/tag/20100226/news/23358/Die-Bank-als-Annahmestelle-fuer-Briefe-und-Pakete.html )
 
Quelle: www.philaseiten.de
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