Thema: Siebenbürgen
10Parale Am: 05.01.2021 23:01:41 Gelesen: 14527# 26@  
Kaum war der 2. Weltkrieg zu Ende, begann weltweit der Tauschhandel. Briefmarkensammler sind da ja ganz fleißig drin, sie frönen diesem vor-kapitalistischen Brauch bis in heutigen Tage und diese Postkarte hier gibt Zeugnis davon.

Diese Postkarte wurde am 21. Februar 1949 in Zöblitz (Erzgebirge/Sachsen) als ordentliche Mischfrankatur mit Marken aus der SBZ auf den Weg gebracht.
Absender waren die Brüder Willi und Heinz Richter. Sie hatten extra eine schöne Postkarte und einen Stempel entworfen um ausdrücklich ihre Existenz in der sowjetischen Besatzungszone, - aus der später mal die DDR werden sollte (und jetzt Gott sei Dank wider die Bundesrepublik Deutschland) -, zu dokumentieren.

Empfänger war eine Rumäne, ein Mihai Vasile in der Strada Trei Stejari No. 11. (Stejar bedeutet "Stieleiche - oder besser bekannt als Deutsche Eiche, also übersetzt Dreieiche 11 oder ähnlich).

Die Brüder Richter bitten um Aufnahme eines Tauschhandels mit dem Rumänen.

Weshalb veröffentliche in diesen Brief unter dem Thema Siebenbürgen und nicht Rumänien?

Ich sehe, dass der Schriftverkehr in Deutsch geführt wird. Der rumänische Empfänger ist offensichtlich der deutschen Sprache mächtig. Der Brief dokumentiert, wie wichtig die Sprachen zur Überwindung von Nationengrenzen sind. In Siebenbürgen und speziell in Hermannstadt besteht ein weltoffenes, europäisches Flair und die wirtschaftliche Prosperität ist die Frucht dieser Eigenschaft.

Liebe Grüße

10Parale


 
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