Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 09.03.2021 22:59:49 Gelesen: 186610# 666@  
@ siegfried spiegel [#665]

Hallo Siegfried,

der Brief kostete den Absender 4 Kr. Chargé und den Empfänger 3 Kr. Porto. Prinzipiell war die Chargégebühr (die ja in Bayern eigentlich keine Gebühr war, sondern Teil der Emolumente der Postexpeditoren, will sagen, die bayer. Postverwaltung bekam nichts von dem Geld) immer vom Absender zu zahlen, denn der wollte ja seinen Brief eingeschrieben wissen. Ausnahmen gibt es so wenige, dass ich sie nicht schreibe, um dich nicht zu verwirren. Erst ab dem 1.1.1861 konnte in Bayern und dem DÖPV das Porto und die Chargégebühr zusammen auch dem Empfänger aufgebürdet werden (sog. Portochargébriefe), was aber für den Laien optisch nicht leicht zu entdecken ist.

Die Nr. 2 hinten hat nichts mit Geld zu tun und war eine Numerierung für die Akten.

Vorne steht "Durch Kaufmann Mekert dahier" - das war keine Insinuierung. Vermutlich brachte der den Brief zur Post.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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