Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 31.03.2010 23:47:16 Gelesen: 1168565# 296@  
Gezackt, gestempelt und geklebt Briefmarken-Tauschtag im Kronenzentrum

Von Rudi Kern

Bietigheimer Zeitung, Bietigheim-Bissingen (22.03.10) - Wenn der Verein der Briefmarkenfreunde Bietigheim-Bissingen zu seinem Großtauschtag ins Foyer des Kronenzentrums einlädt, sind die Freunde des zackigen Hobbys auf der Suche nach Raritäten bei der Stelle.

Da kommen selbst die Sammlerfreunde aus dem badischen Bietigheim in die Stadt an Enz und Metter. Kürzlich feierten die angereisten Gäste das 40-jährige Jubiläum ihres Briefmarkenvereins und kündigten dabei ihren Besuch zum mittlerweile 30. Großtauschtag an. Überhaupt zeigte sich Erich Reinhardt, Vorsitzender des Vereins der Briefmarkenfreunde Bietigheim-Bissingen, zufrieden über die Resonanz am gestrigen Sonntag.

Rund 200 Philatelisten nahmen die Gelegenheit wahr, um sich beim Sammlerstelldichein auszutauschen. Wichtiges Utensil dabei ist der "Michel", der bevorzugte Sammlerkatalog unter den Briefmarkenliebhabern. Das Maß aller Dinge könnte man meinen, beobachtet man Gespräche und Austausch der meist gelassen wirkenden Sammler. "Es ist keine Bibel", wie Erich Reinhardt dazu schmunzelnd anmerkte.

Man tauscht meist Marke gegen Marke, der Michel-Wert dient mehr zur Orientierung. Raritäten gab es freilich auch zu entdecken. Beispielsweise ein Viererblock mit den zackigen Postwertzeichen aus dem Freistaat Bayern einstiger Zeit, diese noch im Rahmen, was eine Wertsteigerung und einen besonderen Reiz bei Sammlern bewirkt. Mit 400 Euro wurde der bajuwarische Viererblock angeboten.

"Nach Jahreszahl, Wert, Einzel- oder Serienmarke, postfrisch oder gestempelt, werden die kleinen Sammlerstücke in die jeweiligen Alben einsortiert und registriert", beschreibt Hans-Peter Hübner sein Hobby, dem er jetzt als Rentner weitaus mehr frönen kann.

Seine Lieblingsstücke sind die Marken aus der französischen Zone der Jahre 1945 bis 1949, die ersten davon wurden ihm von seinem Patenonkel geschenkt. Im Alter von zehn Jahren hatte er 1956 mit Sammeln begonnen.

Dass Briefmarkensammeln keineswegs nur ein Hobby für ältere Menschen ist, möchten die Briefmarkenfreunde gerne auch der Jugend vermitteln. An einem Tisch konnten Kinder und Jugendliche nach Herzenslust in einer Kiste mit Briefmarken stöbern und bei Gefallen, das Land der Briefmarke auf dem daneben stehenden Globus suchen.

Der Großtauschtag in Bietigheim-Bissingen ist eine der der großen Tauschbörsen in der Region, bei Sammlern beliebt und wegen der Vielfalt gerne besucht. Im geräumigen Foyer des Kronenzentrums gab es außer alten und neuen Briefmarken auch Münzen, Telefonkarten, alte Briefe und Ansichtskarten als weitere postalische Beiwerke zu bestaunen.

Jeden 1. Dienstag und jeden 3. Donnerstag im Monat treffen sich die Mitglieder des Vereins im Ellentalgymnasium



Enz- und Metter Großtauschtag des Briefmarkensammlervereins Bietigheim-Bissingen: Hans-Peter Hübner (stellvertretender Vorsitzender im Bild links) und Erich Reinhardt (Vorsitzender) fachsimpeln über Tauschobjekte. (Foto: Helmut Pangerl)
 
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