Thema: Briefmarkenhändler und Briefmarkensammler früherer Zeiten
Totalo-Flauti Am: 27.06.2021 20:48:45 Gelesen: 88921# 294@  
Liebe Sammlerfreunde,

mir fiel das folgende Einschreiben aus Unterwössen in Südbayern vom 22.4.1949 in's thüringische Schalkau in die Hände. Der Brief muss per Bahnpost über Leipzig transportiert worden sein. Hier wurden die beiden Stempel auf der Rückseite abgeschlagen. Wobei der Kreisgitterstempel Leipzig Bahnpostamt 32 hier als eine Art Innendienststempel fungiert. Der Brief ging in Leipzig beschädigt ein wurde wieder verschlossen. Der Verschluss wurde auf der Innenseite der Rückseite und wie zu sehen auf der Aussenseite der Vorderseite verklebt. Der Adressat Alfred Lutz sandte den Brief wieder an den Absender Franz von Liebieg. Beide standen in philatelistischen Austausch und der Brief sollte wohl als Nachweis dienen, dass hier etwas schiefgelaufen ist. Dem Brief liegt ein Schreiben des Adressaten bei.

Er schrieb:

Schalkau , 10.05.1949
Sehr geehrter Herr von Liebieg!
Als Empfangsbestätigung schicke ich Ihnen den
Umschlag zurück. Der Inhalt stimmte, bis auf das Geld.
Ich glaube weder, daß der Brief beschädigt einging, dazu
ist er zu sauber geöffnet gewesen, noch glaube ich, daß
der Inhalt nicht geprüft wurde, dagegen spricht der
handschriftliche Vermerk auf der Vorderseite, den ich als
2 Westmark lese. Es dürfte sich mehr oder weniger um
eine offizielle Kontrolle handeln. Leider ist nun nichts mehr
dazu zu ändern, ich möchte Ihnen aber wenigstens
Mitteilung davon machen, damit Sie bei ähnlichen
Gelegenheiten Verluste vermeiden können. Mit der
Entnahme der beiden Marken bin ich einverstanden,
wenn das Geld auch leider nicht angekommen ist.
Mit besten Sammlergrüßen
Alfred Lutz.


Eventuell hat eine russische Zensur stattgefunden, die aber nicht auf diesem Brief belegt ist. Natürlich kann sich auch jemand grundsätzlich am Brief vergangen haben.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



 
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