Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 13.08.2021 10:00:47 Gelesen: 161393# 729@  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, da kann auch ich nur einen Erklärungsversuch (oder deren mehrere) starten, weil sich wenig mit dem deckt, was uns an Postvorschriften bekannt ist.



Ein Brief aus Eschenau (aus den 1830er bis frühen 1840er Jahren) wurde adressiert:

Seiner Hochwohlgeboren Herrn Freyherrn Carl von Welser von und zu Neunhof dermalen in Unterferrieden poste restante Feucht - Schleunigst zu höchst eigenhändiger Eröffnung.

Bei einer Entfernung von 83 km = 11 Meilen kostete ein einfacher Brief 4 Kreuzer, hier also die 4. Gewichtsstufe (über 1,5 bis 2 Loth). Dazu kamen 6 Kreuzer weitere Kosten, wobei der Postsonderdienst maximal 4 Kreuzer für poste restante kosten durfte. Man hat diese beiden Werte zwei Mal notiert, oben noch "16x Porto". Evtl. hatte es etwas mit "Schleunigst" zu tun und man wollte den Brief express versendet haben, was aber im krassen Gegensatz zu poste restante = liegenlassen steht und eine Expressgebühr wäre sicher weit höher gewesen, als nur 6 oder 2 Kreuzer.

Zu der Person habe ich, mal wieder, im Internet nichts gefunden. Wer mir hier helfen kann, ist sehr willkommen, insbesondere könnte man vielleicht über den Namen und den Ort die Verwendung eingrenzen. Schon jetzt vielen lieben Dank dafür.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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