Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 29.09.2021 10:49:56 Gelesen: 154943# 734@  
Liebe Freunde,

heute kann ich 4 bayerische Dienstbriefe aus Germersheim nach Wissembourg (2) und Strasbourg (2) zeigen, die alle ein bisserl unterschiedlich sind und von daher mein Interesse erregten



Fangen wir mit dem ältesten an vom 19.1.1859 vom Landkommissariat Germersheim an die Unterpräfektur in Wissembourg. Als Regierungs-Sache frei von Porti belassen, wurde er als bayerischer Dienstbrief mit dem B.S.P. - Stempel gekennzeichnet, ehe er am Folgetag in Wissembourg einschlug. Hinten blank bis auf das Siegel der Absenderbehörde.



Aus gleicher Korrespondenz ein Brief vom 6.5.1860, der keinen B.S.P. - Stempel aufweist, links oben mit 20g gewogen wurde (3. Gewicht) und der erst am 8.5. in Wissembourg einschlug, wobei man hier noch das Jahr vergessen hatte, in den Vertragsstempel/Grenzübergangsstempel einzusetzen (sehe ich zum ersten Mal). Hinten keine Stempel, nur das Trockensiegel der Absenderbehörde.



Einen anderen Weg nahm der 3. Brief aus Germersheim an die Präfektur des Niederrheins (Bas Rhin) in Strasbourg zeigt nur den Aufgabestempel vom 30.5.1863 und vorne das Dienstsiegel des Bezirksamtes und den Vertrags-/Grenzübergangsstempel Strasbourg vom Folgetag. Siegelseitig diente das Dienstsiegel als Verschluß und Landau stempelte am 31.5. Transit und 2 Ankunftsstempel von Strasbourg gibt es auch noch vom gleichen Datum.



Der 4. und letzte Brief aus Germersheim nach Strasbourg datiert vom 28.2.1865 und erhielt nun in Landau den B.S.P. im niederen Oval noch am selben Tag, ehe er am 1.3.1865 in Strasbourg einschlug.

Scheinbar wurden die Briefe nach Wissembourg nicht über Landau geleitet, wobei man dann fragen darf, wo beim 1. Brief der B.S.P.-Stempel abgeschlagen wurde, aber die nach Strasbourg über Landau. Erneut stellen wir fest, dass es noch viel zu erforschen gibt, obwohl es doch über 200 dieser B.S.P.-Briefe gibt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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