Die Deutsche Reichspost hat es nur ungern gesehen, wenn andere Postanstalten "ihren" Portoanteil eingezogen haben. Darum wurde dieser mit 10 Pfennigen unterfrankierte Einschreibebrief (20 Pfg. Auslandsbriefporto der 1. Gewichtsstufe + 20 Pfg. Einschreibegebühr -> frankiert sind 30 Pfg.) wie folgt behandelt:
Er erhielt keinen Nachportovermerk, sondern handschriftlich den Zusatz "10 Pf nach dem Aufgabort zutaxiert [+ Unterschrift]". Das Postamt am Aufgabeort musste sich die 10 Pfg. vom Einlieferer zurück holen.
Diese Prozedur hatte die folgenden Vorteile:
- Der Reichspost entging kein Porto bzw. keine Gebühr
- Der Brief wurde in Regel nicht wegen Porto zurückgegeben
- Der Absender hatte ein Interesse daran, das fehlende Porto zu bezahlen, der Empfänger vielleicht weniger
Beste Grüße!
Lars
P.S. Ich bin an un- oder unterfrankierten Belegen mit Besonderheiten von und nach Luxemburg immer interessiert!