Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 22.12.2021 10:02:35 Gelesen: 143654# 771@  
Liebe Freunde,

ein Ganzsachenkuvert aus Bamberg vom 23.12.1871 war adressiert worden an:



Ihre Wohlgeboren Fräulein Friederike Cronenberg per Adresse Herrn J. Cronenberg Capitain Darmstadt Alter Rosdorfer Weg No. 9. Ein Massenprodukt also, damals wie heute. Doch sollte man nicht die Rechnung ohne den Wirt machen und mit Wirt meine ich nicht den Inhalt, weil nicht mehr vorhanden, sondern die Siegelseite und was auf der prangt, hätte ich nie erwartet: Ein Stempel der königlichen Hauptzeitungsexpedition Bamberg vom selben Tag in grünblauer Farbe!

Die Stempel der Hauptzeitungsexpeditionen kennen wir als Entwerter für diverse Spielarten von Frankaturen (Weiterleitungen, Zeitungsnachsendungen usw.), aber als siegelseitigen Stempel habe ich dergleichen noch nie gesehen.

Frage: Warum schlug man dort diesen Stempel hinten ab? Als Absenderstempel? Als Transitstempel? War der Absender dort dienstlich beschäftigt und wollte im Falle einer Nichtzustellung haben, dass man das Kuvert an diese Adresse zurück sandte?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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