Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
DFP14-18 Am: 05.01.2022 21:39:42 Gelesen: 186117# 648@  
Hallo Sachsendreier53,

1. bei der Karte an Eucken auf Borkum handelt es sich um eine bekannte umfangreiche Korrespondenz. Diese ist nicht ganz ohne, denn Fr. Eucken hat diverse "Machwerke" an Feldpost hergestellt. In diesem Fall handelt es sich zwar augenscheinlich um einen echt gelaufenen Beleg. Allerdings weist der Text gerade auf das Gesagte hin.

Eucken besorgte sich von verschiedensten Stellen (Feldpost-) Stempel-Abbildungen, die er dann auf damit "gemachten" Belegen meist an seine Festlandadresse verschickte. So produzierte er seltene Abstempelungen. Normalerweise war es auch nicht verboten, Abstempelungen zu verschicken, denn es gab damals schon viele Feldpostsammler. Der Text der Karte spricht aber genau von solchen Vorarbeiten für unreelle Machenschaften. Deshalb die Angst vor den erwähnten "sehr strengen Kontrollen". Aber mit Kenntnis der Hintergründe ist die von Dir abgebildete Karte äußerst interessant. Wäre ein Prachtstück in meiner Sammlung!

2. Die Karte an den "Einjährig Freiwilligen" Wappler zeigt, dass dieser wie im Text erwähnt "bald ins Feld machen" schon nicht mehr im Rekruten-Depot des 177. Infanterie-Regiments in Dresden weilte. Man traf ihn dort bereits nicht mehr an. Es fehlt der Hinweis, wo er sich nun aufhält, vermutlich war dies unbekannt. Oft finden sich in solchen Fällen Stempel wie "ins Feld" oder "aktiv" usw. Was mit der Karte weiter geschah weiß man nicht. Oft wurde diese nachgeschickt, und wenn der Standort nicht bekannt war mit dem handschriftlichen Vermerk oder einem Stempel "zurück" zurückgeschickt.

Beste Sammlergrüße und frohes Neues Jahr
Uli
 
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