Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 12.02.2022 13:15:21 Gelesen: 135873# 781@  
Liebe Freunde,

ein Chargébrief im 1. Gewicht aus Landshut vom 30.10.1875 an die Kirchenverwaltung Perka in Biburg. Der Ort Perka hat heute 43 Einwohner (abgezählt) und ist in Biburg eingemeindet (Biburg damals knapp 500 Einwohner und damit auch keine Großstadt). Die Dienstanweisung vom 9.6.1872 fand Anwendung in der Tatsache, dass die Aufgabepost mit rotem Stift den Recovermerk unterstreichen sollte. Ansonsten war der neue Stempel "Eingeschrieben No ..." ab 15.2.1875 zu verwenden - diese Stempel sind in guter Erhaltung nicht häufig, da sich die Stempel schnell abnutzten und keine lesbaren Abschläge mehr hinterließen.



Beide Orte gehörten zum Landpostbezirk von Abensberg. Aber der Absender hätte seine Ortsangabe präzisieren sollen, denn Perka kannte in Landshut keiner und Biburg gab es allein in Bayern schon 4, in Österreich auch noch 2!

Ergo notierte, wer auch immer, später "Abensberg" und leitete so die korrekte Absendung des Einschreibens ein. 3x Franko bis 15g und 7x Reco ergaben die frankierten 10x.. Dass es dann noch Wasserzeichen weite Welle ist, statt des üblichen Wasserzeichens X oder Y, macht die Sache sicher nicht schlechter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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