Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 30.05.2022 09:37:34 Gelesen: 116645# 813@  
Liebe Freunde,





dank Sigi Deider kam dieses nette Stück auf den Markt bzw. in meine Sammlung:

Brief aus Bamberg vom 18.2.1863-68 vom Bahnhof Bamberg an das Erzbischöfliche Vikariat in Bamberg, also ein Ortsbrief.

Der Absender, Papiersiegel leider undefinierbar, ist nicht bekannt, Inhalt leider keiner mehr vorhanden, aber man schrieb unten links "markirt", also mit Briefemarke versehen.

Das war ein frommer Wunsch, denn eine Marke befindet und befand sich nicht auf dem Brief, statt dessen hat man ihn in den Briefkasten "Boite" des Bamberger Bahnhofs geworfen und die Aufgabepost notierte "Boite" und klebte eine 3x Portomarke auf, die sie auch gleich entwertete.

Die Streichung von "markirt" war nicht erlaubt, da dieser Terminus Teil der Adresse war und die Post nicht Adressteile streichen durfte.

Ich kenne nur wenige Briefe mit der Porto Nr. 1, die ursprünglich frankiert werden sollten, dann aber, weil die Post noch nicht geöffnet, oder längst geschlossen hatte, so auf ihre Reise geschickt wurden.

Interessant in diesem Zusammenhang auch, dass ein Generalvikariat, also nicht gerade eine Dorfbehörde, den unfrankierten Brief annahm, 3x auslegte und hoffte, diese irgendwann einmal wieder zu bekommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8122
https://www.philaseiten.de/beitrag/295614