Thema: Moderne Privatpost: PIN Mail
Stefan Am: 15.08.2022 20:44:54 Gelesen: 8351# 32@  
@ Privatpost Merkur [#31]

Die PIN mail Group hat sich von 2006 bis zur Insolvenz 2008 bundesweit ausgedehnt. Die Kleine Sammlergruppe in der Arbeitsgemeinschaft Privatpost Merkur hat die Belege von regionalen zustellenden PIN-Unternehmen zusammengestellt und veröffentlicht die in den Merkur-Briefen. Die Hefte erhalten alle Mitglieder und sind auch einzeln erhältlich, bitte bestellen. Wir kommen aktuell auf 50 handelsrechtlich eigenständige zustellende PIN-Unternehmen. Einige dieser von der PIN Mail Group in Luxemburg aufgekauften regionalen Privatpostunternehmen haben weiter unter ihrem bisherigen Namen gestempelt. Zu den regionalen PIN-Unternehmen insbesondere aus Süddeutschland können wir aus dieser Zeit noch Belege brauchen, Info erwünscht.

Nachfolgend zwei Belege aus dem Süden Deutschlands:



PIN Mail Passau vom 23.01.2008 - DE2994

Hierbei handelt es sich um einen Absenderfreistempel, Modell Jetmail vom Hersteller Francotyp-Postalia, Kennung F713946. Der Freistempler war zuvor beim Vorgänger Postservice Südost GmbH in Gebrauch.



PIN Mail Dinkelsbühl vom 14.12.2007 - DE2998

Hierbei handelt es sich um einen Absenderfreistempel, Modell T1000 vom Hersteller Francotyp-Postalia, Kennung F756835.

Die PIN-Gruppe lässt sich auch anderweitig sammeln. Gelegentlich konnte man Einschublabel an grünen Kisten von PIN finden, siehe nachfolgende Beispiele. Derartige Schildchen sind auch bei der Deutschen Post AG zur Beschriftung der gelben Postkisten in Gebrauch.

Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Labeln unterscheiden:
- maschinell bedruckte Schildchen auf Endlosrolle (links und rechts abtrennbar)
- Schildchen aus einem handelsüblichen Drucker, dann mit der Schere zurecht geschnitten
- handschriftlich beschriftete Label (je nach Bedarf), z.B. auf der Rückseite der beiden vorgenannten Beispiele

Grundsätzlich sollte bedacht werden, dass die PIN Group Ende 2007 aus einem Konglomerat bunt zusammengewürfelter (gekaufter) Unternehmen mit eigenen betrieblichen Abläufen bestand. Die Leitung der PIN Group hatte erst angefangen, die einzelnen Unternehmensteile miteinander (vielleicht vernünftig) zu verzahnen und Betriebsabläufe zu vereinheitlichen. Der seitens der Deutschen Post AG gewünschte Postmindestlohn (ja, Lobbyismus), welcher politisch als in diesem Fall illegitime Verordnung zum 01.01.2008 durchgedrückt und 2010 von einem Gericht letztinstanzlich kassiert wurde sowie m.E. Missmanagement in der Führung der PIN Group (siehe die versenkte eine Milliarde Euro vom Axel Springer Verlag) führten zur wirtschaftlichen Schieflage der PIN-Gruppe. Das Ergebnis ist bekannt, dutzende PIN-Töchter gingen bis April 2008 in Konkurs und einige Töchter wurden im ersten Halbjahr 2008 verkauft (mit und ohne Insolvenz).

Entsprechend den noch nicht vereinheitlichten Betriebsabläufen kommen in den operativ tätigen PIN-Niederlassungen viele verschiedene Stempeltypen (Handstempel, Maschinenstempel der Frankieranlagen und Briefsortieranlagen, Aufkleber usw.) zustande. Dies setzt sich bei den noch nicht einheitlich gestaltenen Kisteneinschublabeln fort. Die nachfolgenden Beispiele datieren allesamt von Dezember 2007 und Januar 2008.



PIN Mail Kisteneinschublabel von DE1202 (Hamburg) an DE1400 (Düsseldorf) vom 04.01.2008, Kiste für Infopost



PIN Mail Kisteneinschublabel DE1242 (Neumünster) an DE1154 (Berlin), Kiste für Retouren (unzustellbare Sendungen) vom 20.12.2007



PIN Mail Kisteneinschublabel DE1242 (Neumünster) an Hub I, Kiste für Retouren (unzustellbare Sendungen) vom 20.12.2007



PIN Mail Kisteneinschublabel DE 1399 (Konsolidierer aus Kassel) an DE1455 (Essen) vom 08.01.2008



PIN Mail Kisteneinschublabel DE1478 (Langenfeld) "PIN Shops unbearbeitet" (Bsp. PIN Shop in Köln)



PIN Mail Kisteneinschublabel DE1670 (Bremen) an DE1154 (Berlin) vom 20.12.2007, Kiste für Irrläufer (fehlsortierte Sendungen)

Gruß
Stefan
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11040
https://www.philaseiten.de/beitrag/300287